Fotos Das ist Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo
Der chinesische Dissident Liu Xiaobo mit seiner Frau - ein Bild aus vergangenen Tagen, derzeit sitzt der 54-Jährige in Haft. Das Nobel-Kommitee in Olso hat den Menschenrechtler mit dem Friedensnobelpreis 2010 ausgezeichnet.
Der Oppositionelle werde für seinen "langen und gewaltlosen Kampf" für die Menschenrechte in China geehrt, erklärte der Präsident des Nobel-Komitees, Thorbjoern Jagland, bei der Bekanntgabe in Oslo. Der Preis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) dotiert. Das Komitee glaube seit langem, dass zwischen Menschenrechten und Frieden eine enge Verbindung bestehe. Im vergangenen Jahr hatte US-Präsident Barack Obama den Preis erhalten.
Liu Xiaobo wurde im Dezember wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Er ist ein Mitverfasser der Charta 08, eines Manifests, das tiefgreifende politische Reformen in China fordert.
"China hat viele Gesetze, aber keine Rechtsstaatlichkeit; es hat eine Verfassung, aber keine verfassungsmäßige Regierung", heißt es in dem Manifest, das neben Meinungsfreiheit und Demokratie auch Gewaltenteilung und eine neue Verfassung für China fordert. Die Autoren erklären außerdem: "Wir sollten mit der Praxis brechen, Worte als Verbrechen anzusehen." Bei der chinesischen Führung ist dieser Appell nicht angekommen.
Die Entscheidung begründete das Nobelpreiskommittee auch damit, dass China inzwischen zu einer großen Wirtschaftsmacht herangewachsen ist. Das bedeute auch eine stärkere Verantwortung für den Staat. Das Land verletzte internationale Verträge, und auch die in der Verfassung garantierten Rechte wie Pressefreiheit würden in der Freiheit beschränkt.
Mit der Würdigung des Nobelpreiskomitee in Oslo dürfte es zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Norwegen und China kommen. Das hatte die kommunistische Führung bereits angedeutet.
Für seine Freilassung setzten sich zahlreiche internationale Spitzenpolitiker ein, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel
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