Keine Entwarnung in Australien Das Hochwasser erfasst den Süden

Melbourne (RP). Das Hochwasser in Australien hat den Süden des Landes erfasst. Am Wochenende traten vier große Flüsse des Bundesstaates Victoria über ihre Ufer. Die Wassermassen überschwemmten 43 Städte. 3500 Anwohner waren betroffen, Hunderte mussten ihre Häuser verlassen.

Australien: Die Wassermassen erreichen Brisbane
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Australien: Die Wassermassen erreichen Brisbane

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In einigen Städten wurden die verheerendsten Überschwemmungen seit 100 Jahren erwartet. Der Leiter des staatlichen Notfalldiensts sagte, bei einigen der örtlichen Flüsse sei ein beispielloser Anstieg der Pegelstände zu beobachten.

Somit kommt auf Australien noch eine zweite Region im Ausnahmezustand zu. Seit drei Wochen sind weite Teile des Bundesstaates Queensland überflutet. Das Hochwasser hat mindestens 28 Menschen das Leben gekostet. Noch 14 Menschen werden vermisst.

Das Hochwasser bringt neben seiner zerstörerischen Kraft noch eine weitere Gefahr mit sich: Es schwemmt Wildtiere wie Krokodile und Giftschlangen in die Städte. In der Stadt Goodna (Bundesstaat Queensland) sollen sogar zwei Haie in den überfluteten Straßen gesehen worden sein.

Sie seien gegen die Strömung auf der überschwemmten Hauptstraße geschwommen. Dabei liegt der Ort 30 Kilometer von der Küste entfernt. Es ist nicht die erste Hai-Sichtung im Hochwassergebiet: Durch die überfluteten Straßen der in Küstennähe gelegenen Großstadt Brisbane soll vor Tagen ebenfalls ein Bullenhai geschwommen sein.

Die bis zu 3,50 Meter langen Raubfische halten sich häufig in Süßwasser auf und schwimmen bei ihrer Jagd in Mündungsgebieten nicht selten flussaufwärts. Sie gelten als besonders angriffslustig. In dem Hochwasser treiben außerdem viele Giftschlangen. Die Gesundheitsbehörden haben deshalb vorsichtshalber Extra-Rationen an Gegengift eingeflogen.

Im Norden Australiens entspannte sich unterdessen die Lage: Am Wochenende begann in Brisbane das große Aufräumen: Rund 7000 Freiwillige machten sich daran, mit Schaufeln und Schrubbern den Schlamm und das Chaos zu beseitigen, das die Wassermassen in den Tagen zuvor angerichtet hatten.

Der Bürgermeister schätzt, dass die Aufräumarbeiten Monate dauern werden. Für den vollständigen Wiederaufbau rechnete er sogar mit bis zu zwei Jahren.

(RP)
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