Machthaber Das Assad-Regime in Syrien

Damaskus · Als 2011 die arabischen Aufstände ausbrachen, schien auch das Ende von Baschar al-Assad gekommen. Doch Syriens Präsident konnte sich bis heute im Amt halten.

Baschar Al-Assad – vom Hoffnungsträger zum Zyniker
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Das ist Baschar Al-Assad

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Im multikonfessionellen Syrien sehen viele den 50-Jährigen als Beschützer vor Radikalen, insbesondere der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Assad profitiert auch von dem Ruf, sein Regime biete dem verhassten Nachbarn Israel die Stirn. Zudem hat er von seinem Vater Hafis die Herrschaftstechnik gelernt, brutal gegen jeden Widerstand vorzugehen.

So ließ Assad die friedlichen Demonstrationen in Syrien von Anfang an niederprügeln. Dabei hatten sich mit ihm viele Hoffnungen verbunden, als er nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2000 die Macht übernahm. Der "Damaszener Frühling" erlaubte für kurze Zeit mehr politische Freiheiten - ehe das wegen Folter und seiner zahlreichen Geheimdienste gefürchtete Regime die Fesseln wieder anzog.

So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
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Foto: ap

Experten streiten sich, ob Assad noch der wirkliche Machthaber in Damaskus ist. Sein Regime besteht aus einer politischen Elite, die vor allem von der religiösen Minderheit der Alawiten bestimmt wird und von außen nur schwer zu durchschauen ist. Berühmt-berüchtigt ist Assads Cousin Rami Machluf, der als Inhaber des syrischen Mobilfunkunternehmens zum reichsten Mann des Landes aufstieg.

Assads Gegner fordern seinen Sturz. Sie werfen ihm zahlreiche Verbrechen vor. So soll Assad für den Giftgaseinsatz verantwortlich sein, bei dem 2013 nahe Damaskus rund 1400 Menschen starben. Syriens Luftwaffe bombardiert die Rebellen zudem regelmäßig mit den international geächteten Fassbomben, denen viele Zivilisten zum Opfer fallen.

(dpa)
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