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Gescheiterte Condor-Übernahme Polnischer Minister wirft Deutschland Vertragsbruch vor

Warschau · Die polnische Regierung macht die deutschen Verhandlungspartner für das Scheitern der Übernahme des Ferienfliegers Condor durch die staatliche Fluggesellschaft LOT verantwortlich.

 Der Streit um die geplatzte Condor-Übernahme geht weiter.

Der Streit um die geplatzte Condor-Übernahme geht weiter.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Schatzminister Jacek Sasin sagte dem privaten Rundfunksender RMF am Donnerstag, Polen werde für den Rückzieher aus dem Vertrag keine Entschädigung zahlen, wie es Condor gefordert hatte. "Wir werden keine Strafen zahlen, weil (unser Rückzug) nicht unsere Schuld ist, sondern daran lag, dass die andere Seite die Vertragsbedingungen nicht erfüllt hat."

Der Eigentümer von LOT, die Staatsholding PGL, hatte Condor am Montag eine Absage erteilt. Condor erklärte daraufhin, man werde prüfen, wie man die "Ansprüche aus den unterschriebenen Kaufverträgen geltend machen" könne. Der Ausstieg der Polen hatte sich abgezeichnet. PGL hatte Anfang des Jahres für rund 300 Millionen Euro den Zuschlag für den Ferienflieger bekommen, nach Informationen aus Verhandlungskreisen aber nachträglich weitreichende Garantien von der Bundesregierung gefordert. LOT braucht nach Angaben der polnischen Regierung angesichts des brachliegenden Flugverkehrs inzwischen selbst Staatshilfe.

Für Condor zeichnet sich unterdessen eine Übergangslösung mit Hilfe des Staates ab. Das Unternehmen, das in den Strudel der Pleite der britischen Muttergesellschaft Thomas Cook gerissen worden war, überlebt derzeit dank eines Massekredits über 380 Millionen Euro der Staatsbank KfW. Der Kredit läuft am Freitag (17. April) aus und sollte eigentlich mit dem Erlös aus dem Verkauf von Condor getilgt werden.

Nun spricht Condor mit der Bundesregierung über eine Verlängerung und eine weitere Liquiditätsspritze. Nach Unternehmensangaben könnte zunächst ein Treuhänder die Firma übernehmen. Damit würde man Zeit gewinnen, um nach der Krise einen neuen Anlauf zum Verkauf zu nehmen.

(anst/Reuters)
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