Hisbollah-Kommandeur starb 2008 CIA und Mossad sollen Mughnijeh gemeinsam getötet haben
Washington · Die Geheimdienste Israels und der USA haben laut einem US-Zeitungsbericht gemeinsam die Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Imad Mughnijeh im Februar 2008 geplant.
Die "Washington Post" berichtete am Freitag unter Berufung auf frühere US-Geheimdienstmitarbeiter, der Mossad und die CIA hätten zusammen den Bombenanschlag geplant, bei dem Mughniyeh am 12. Februar 2008 beim Verlassen eines Restaurants in der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet wurde. Mughnijeh gilt als Drahtzieher mehrerer Bombenanschläge und der Entführung westlicher Bürger in den 80er Jahren.
Laut der "Washington Post" wurde der Anschlag mit einer Splitterbombe verübt, die in einem Ersatzrad auf einem Auto versteckt war. Mughnijeh wurde bei der Explosion umgehend getötet. Die Bombe sei von den USA entwickelt und im Bundesstaat North Carolina getestet, jedoch von Mossad-Agenten gezündet worden, berichtete die Zeitung.
Ein früherer US-Geheimdienstmitarbeiter sagte demnach, die CIA sei mit dem Mossad im Kontakt gewesen. Sie wäre demnach in der Lage gewesen, die Aktion abzubrechen, hätte die Bombe aber nicht zur Explosion bringen können. Die CIA wollte sich gegenüber der "Washington Post" nicht zu dem Bericht äußern.
Laut dem Zeitungsbericht erforderte eine derartige gezielte Tötung eine Anweisung des Präsidenten - damals George W. Bush. Diese hätte unter anderen vom Generalstaatsanwalt, dem Direktor der Nationalen Geheimdienste und dem Nationalen Sicherheitsberater gegengezeichnet werden müssen. Ein früherer Geheimdienstmitarbeiter sagte der Zeitung, Mughnijeh sei im Irak an Angriffen schiitischer Milizen auf die US-Truppen beteiligt gewesen. Obwohl die Tötung in einem Land stattfand, mit dem die USA nicht im Krieg waren, habe sie als Akt der Selbstverteidigung gewertet werden können.
Mughnijeh soll 1983 an dem Bombenanschlag auf eine US-Kaserne in der libanesischen Hauptstadt Beirut beteiligt gewesen sein, bei dem 241 US-Soldaten getötet wurden. Seine Gruppe innerhalb der Hisbollah wird auch als Drahtzieher bei der Entführung dutzender westlicher Bürger gesehen. Zudem soll der Kommandeur der schiitischen Miliz 1985 in die Entführung eines TWA-Flugzeugs verwickelt gewesen sein. Mughnijeh wird des weiteren verdächtigt, den Anschlag auf die israelische Botschaft in Argentinien 1992 organisiert zu haben, bei 29 Menschen getötet wurden.
uvs/ogo
AFP