Islamischer Staat (IS) CIA: IS verfügt über mehr als 30.000 Kämpfer

Washington · Laut CIA steigt die Zahl IS-Angehörigen weiter an. Demnach sollen bis zu 31.500 Islamisten für die Terrormiliz kämpfen. Im Kampf gegen die Terroristen beteiligen sich immer mehr Länder an einer internationalen Allianz. Koordiniert wird der Einsatz von dem pensionierten US-General John Allen.

 Der pensionierte US-General John Allen soll den internationalen Einsatz im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat koordinieren.

Der pensionierte US-General John Allen soll den internationalen Einsatz im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat koordinieren.

Foto: ap

Der Islamische Staat kontrolliert derzeit weite Teile im Irak und in Syrien und hat nach Angaben des US-Geheimdienstes CIA zwischen 20.000 und 31.500 Kämpfer im Irak und in Syrien. Das berichtete der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf einen CIA-Sprecher. Diese Gesamtzahl sei durch eine verstärkte Rekrutierung seit Juni gestiegen. Gründe für den stärkeren Zulauf seien unter anderem "Erfolge auf dem Schlachtfeld und die Ausrufung eines Kalifates". Zudem habe die Miliz zusätzliche Informationsquellen erschlossen.

Inzwischen formiert sich im Kampf gegen die Terrormiliz eine immer größere Allianz mit den USA. Knapp 40 Länder haben sich bereit erklärt, sich dem Kampf gegen die sunnitischen Extremisten anzuschließen, darunter zehn arabische Länder. Auch Australien sowie Kanada und weitere Nato-Mitglieder wollen die Allianz unterstützen. Trotz der angekündigten US-Militärschläge in Syrien und der geplanten Verstärkung gemäßigter Rebellen gilt der Schulterschluss mit Partnern in der Region als entscheidend, um die Miliz schrittweise zurückzudrängen.

Die Koordination der Beiträge verschiedener Länder im Kampf gegen die Terrormiliz IS soll zentrales Aufgabenfeld des eigentlich pensionierten US-Generals John Allen sein, sagten US-Beamte am Donnerstag.

Der US-Journalist Steven Sotloff
6 Bilder

Der US-Journalist Steven Sotloff

6 Bilder

Allen diente von 2006 bis 2008 als stellvertretender Kommandeur in der irakischen Provinz Anbar. Dort arbeitete er mit arabischen Partnern zusammen, um den sunnitischen Aufstand gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida zu organisieren. Von 2011 bis 2013 war er der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Afghanistan.

USA setzen auf deutsche Unterstützung

In Washington wächst unterdessen die Hoffnung, aus Europa auch Unterstützung bei den Luftangriffen zu bekommen. Großbritannien schließt eine solche Beteiligung in Syrien nicht aus. "Was Luftstreitkräfte und Ähnliches angeht, hat der Premierminister nichts ausgeschlossen", betonte ein Sprecher des Premierministers David Cameron. Auch Frankreich ist nach den Worten von Außenminister Laurent Fabius bereit, sich, "sofern notwendig", an Lufteinsätzen im Irak zu beteiligen.

Der US-Journalist James Foley
6 Bilder

Der US-Journalist James Foley

6 Bilder

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier schloss eine deutsche Beteiligung an Luftschlägen gegen die Terrormiliz dagegen aus. "Weder sind wir gefragt worden, das zu tun, noch werden wir das tun", sagte Steinmeier in Berlin. Der SPD-Politiker warb dafür, die militärischen Pläne in eine "politische Strategie" einzubetten. Er verwies auf deutsche Waffenlieferungen für die kurdischen Streitkräfte im Irak.

Die Bundesregierung will IS außerdem in Deutschland verbieten, wie mehrere Medien berichteten. Damit soll auch das Verwenden von Symbolen wie der schwarzen IS-Flagge untersagt werden. Die Entscheidung werde möglicherweise bereits am Freitag vom Innenministerium bekanntgegeben.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort