Inoffiziell hinter Gittern CIA hatte Geheimtrakt in Abu-Ghraib-Gefängnis

Washington (rpo). Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat im irakischen Gefängnis Abu-Ghraib Gefangene ohne offizielle Registrierung versteckt. Das berichtet eine us-amerikanische Zeitung, welche diese Inhaftierung von "Phantom-Gefangenen" als systematisch angewandte Praxis beschreibt. Absicht des CIA soll es gewesen sein, die Gefangenen so vor dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes zu verbergen.

2004 veröffentlichte Fotos: Irakische Gefangene gefoltert
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2004 veröffentlichte Fotos: Irakische Gefangene gefoltert

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Foto: AP

Rund ein Dutzend Dokumente des US-Verteidigungsministeriums deuteten darauf hin, dass solche nicht offiziell registrierten Häftlinge Ende 2003 mehrfach pro Woche in das Abu-Ghraib-Gefängnis nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad gebracht worden seien. Das berichtete die "Washington Post" weiter. Dort seien die Geheim-Gefangenen dann in einem gesonderten Zellentrakt untergebracht worden.

Ein regelrechter Strom von Gefangenen sei ab September 2003 in Abu Ghraib eingetroffen, nachdem CIA und der US-Militärgeheimdienst eine entsprechende Vereinbarung geschlossen hätten, berichtete die Zeitung weiter.

Die Identitäten der Geheim-Gefangenen werden von der CIA nicht preisgegeben. Ihnen wird größtenteils vorgeworfen, ranghohe Terroristen des El-Kaida-Netzwerks zu sein. Außer in Abu Ghraib sollen die geheimen Häftlinge auch noch im afghanischen Bagram, auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean und in einem Sonderlager des Gefangenencamps Guantánamo auf Kuba festgehalten werden.

(afp)
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