Weitergabe von Hinweisen an Journalisten Dreieinhalb Jahre Haft für CIA-Beamten Sterling

Alexandria · Ein ehemaliger CIA-Offizier ist wegen der Weitergabe vertraulicher Informationen an einen Journalisten der "New York Times" zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Geheimdienstler Jeffrey Sterling hatte dem Reporter James Risen Details über eine geheime Operation verraten, die das iranische Atomprogramm untergraben sollte.

 Der frühere CIA-Agent Jeffrey Sterling (2.v.l.) nach der Verkündung des Strafmaßes mit seiner Frau Holly und seinem Anwalt, Barry Pollack.

Der frühere CIA-Agent Jeffrey Sterling (2.v.l.) nach der Verkündung des Strafmaßes mit seiner Frau Holly und seinem Anwalt, Barry Pollack.

Foto: ap

Nach seiner Verurteilung im Januar wurde am Montag das Strafmaß für den 47-Jährigen verkündet. "Für seine rachsüchtigen Ziele gab Jeffrey Sterling sorglos extrem wertvolle, höchst geheime Informationen weiter, die er unter Eid versprochen hatte, geheim zu halten", sagte Staatsanwältin Dana Boente. "Sein Versuch, die nationale Sicherheit betreffende Informationen als Druckmittel für seine boshaften Absichten zu nutzen, brachten ihm das heutige Strafmaß ein."

Risen hatte die Operation, in der ein russischer Wissenschaftler den Iran mit absichtlich fehlerhaften Plänen für nukleare Bauteile versorgte, in seinem 2006 erschienen Buch "State of War" beschrieben. Er bezeichnete sie als fehlgeschlagene und waghalsige Mission, die dem iranischen Atomprogramm möglicherweise gar geholfen haben könnte.

Die Regierung von US-Präsident Barack Obama geht mit beispielloser Härte gegen Beamte vor, die mit Journalisten über Fragen von nationaler Sicherheit sprechen, ohne zuvor eine Genehmigung der Regierung einzuholen.

(dpa)
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