Chronologie der Ukraine-Affäre Ein Telefonat wird zum größten Skandal in Trumps Präsidentschaft
Neue Etappe in der Impeachment-Untersuchung gegen US-Präsident Donald Trump: Von Mittwoch an befasst sich der Justizausschuss des Repräsentantenhauses mit der Ukraine-Affäre. Die Entwicklung der Affäre im Überblick.
25. Juli
In einem Telefonat fordert Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu Ermittlungen gegen Ex-US-Vizepräsident Joe Biden auf, einen aussichtsreichen Präsidentschaftsbewerber der oppositionellen Demokraten.
12. August
Ein anonymer Geheimdienstmitarbeiter reicht wegen des Anrufs eine interne Beschwerde ein.
18. September
Die "Washington Post" berichtet erstmals über die Beschwerde, der Artikel bleibt aber vage.
24. September
Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, kündigt eine offizielle Untersuchung zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump an. In der Folge befassen sich mehrere Ausschüsse des Repräsentantenhauses mit der Affäre.
25. September
Das Weiße Haus veröffentlicht ein Protokoll des umstrittenen Telefonats, das allerdings nicht wortgetreu ist. Gleichwohl bestätigt die Mitschrift, dass Trump von Selenskyj Ermittlungen gegen Biden und allgemein gegen die US-Demokraten wollte.
26. September
Die interne Beschwerde des Whistleblowers wird veröffentlicht.
3. Oktober
Veröffentlichte Textbotschaften zwischen US-Diplomaten deuten darauf hin, dass die Trump-Regierung die Auszahlung einer Militärhilfe an Kiew von den gewünschten Ermittlungen gegen Biden abhängig machte.
31. Oktober
Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus segnet die laufende Impeachment-Untersuchung mit einem Votum formell ab und legt den weiteren Verlauf des Verfahrens fest.
13. November
Nach Befragungen hinter verschlossenen Türen beginnen im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses öffentliche Anhörungen von Schlüsselzeugen.
19. November
Der Ukraine-Experte des Nationalen Sicherheitsrates, Alexander Vindman, sagt vor den Abgeordneten aus, er habe das Telefonat zwischen Trump und Selenskyj als "unangemessen" empfunden.
20. November
Der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, bestätigt, dass ein Empfang Selenskyjs im Weißen Haus und mutmaßlich auch die Auszahlung der Militärhilfe von der Ankündigung ukrainischer Ermittlungen gegen Biden und die Demokraten abhängig gemacht wurden.
3. Dezember
Der Geheimdienstausschuss legt seinen Untersuchungsbericht zu der Affäre vor. Darin heißt es, die Beweislast gegen Trump sei "überwältigend".
4. Dezember
Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses übernimmt die Untersuchung. In einer ersten Anhörung mit vier Verfassungsrechtlern geht es um die "verfassungsrechtlichen Grundlagen für ein Impeachment des Präsidenten". Letztlich soll der Justizausschuss Anklagepunkte gegen Trump formulieren.