Wegen Selbstverbrennungen in Tibet Chinesische Medien vergleichen Dalai Lama mit Hitler

Peking · Chinas staatliche Medien haben den Dalai Lama ungewöhnlich scharf attackiert. Ein umfangreicher Kommentar auf der staatlichen chinesischen Website "Tibet Online", den die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag weiterverbreitete, wirft dem buddhistischen Religionsführer vor, wie Hitler eine Rassentrennung zu befürworten und junge Tibeter zur Selbstverbrennung aufzustacheln.

Ein geistliches Oberhaupt - ganz unkonventionell
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Foto: ddp

Mit seiner Würdigung der Tibeter, die sich selbst in Flammen setzten, habe der Dalai Lama "bewusst zur Selbstverbrennung aufgerufen". Diese Akte wie auch die tibetischen Unruhen 2008 seien "von langer Hand geplant" und geschähen auf Kosten des Lebens friedlicher Tibeter, heißt es in dem Kommentar.

Als Taten, die aus politischen Motiven Schrecken verbreiten wollten, verstießen sie auch gegen die UN-Erklärung zum Kampf gegen internationalen Terrorismus.

Die Forderung des Dalai Lama nach einem Schutz der ethnischen Eigenständigkeit der Tibeter errichte eine "Berliner Mauer der ethnischen Trennung und der Konfrontation", schreibt "Tibet Online" weiter. Dies erinnere an die Politik der Nazis und gleiche dem, was Hitler an den Juden begangen habe.

Der Religionsführer und Friedensnobelpreisträger bete zwar für die Opfer von Selbstverbrennungen, schweige aber, wenn die Interessen der USA oder ihrer Verbündeten berührt werden könnten. Zu der Bluttat eines US-Soldaten an afghanischen Zivilisten habe der Dalai Lama ebenso wenig ein Wort verloren wie zu den Tausenden Toten des Erdbebens von Wenchuan im Mai 2008, so "Tibet Online".

Bereits Anfang März hatte ein Vertreter der chinesischen Provinzregierung in Sichuan die Serie der Selbstverbrennungen als vom Dalai Lama gesteuerte Kampagne mit politischen Motiven bezeichnet. Bislang haben sich rund 30 junge buddhistische Mönche und Nonnen angezündet, um gegen die chinesische Besetzung zu protestieren.

(KNA)
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