Vor USA-Besuch China weiter hart in Währungsfragen

Washington (RPO). Vor seinem Staatsbesuch in Washington hat der chinesische Präsident Hu Jintao Kritik an der Geldpolitik der USA geübt. Diese habe großen Einfluss auf die "globale Liquidität und Kapitalströme" und deshalb müsse die Liquidität des Dollars auf einem "vernünftigen und stabilen Niveau" gehalten werden, antwortete Hu auf schriftliche Fragen zweier Nachrichtenmagazine.

Pekings Verbotene Stadt
7 Bilder

Pekings Verbotene Stadt

7 Bilder

Die Annahme, mit einer Aufwertung des Yuan lasse sich die Inflation in den Griff bekommen, sei zu einfach. Für Änderungen im Wechselkurs gebe es zahlreiche Gründe, ergänzte Hu. Der chinesische Präsident bezeichnete das vom Dollar dominierte internationale Währungssystem als ein "Produkt der Vergangenheit", selbst wenn der Dollar noch längere Zeit die Referenzwährung bleibe. Die Zeit des Yuan werde erst später kommen, so Hu gegenüber den Zeitungen "Wall Street Journal" und "Washington Post".

Die USA und die EU kritisieren seit langem, dass der Yuan unterbewertet sei, was die chinesischen Exportwaren so günstig mache. Hu wird am Mittwoch zu einem bis Freitag dauernden Besuch in Washington erwartet.

Laut einer am Montag von der Zeitung "China Daily" veröffentlichten Umfrage sind mehr als 50 Prozent der Chinesen der Ansicht, dass sich die Beziehungen zwischen China und den USA im Jahr 2010 verschlechtert haben. Fast 40 Prozent sind demnach überzeugt, dass sich die beiderseitigen Beziehungen in einem "schlechten Zustand" befinden. Von diesen machen 80 Prozent die Regierung von US-Präsident Barack Obama dafür verantwortlich. Mehr als 90 Prozent halten die Beziehungen aber für "wichtig", mehr als 54 Prozent sogar für "sehr wichtig", das sind mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2009 (26 Prozent).

(AFP/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort