Angeblicher Lauschangriff China weist Vorwurf der Telefon-Spionage gegen Trump zurück

Peking · China wehrt sich gegen den Vorwurf, es habe Telefongespräche von Donald Trump abgehört. Aber für den Fall, dass der US-Präsident vorsichtshalber sein Handy wechseln wolle, hat eine Regierungsvertreterin einen Tipp.

 US-Präsident Donald Trump.

US-Präsident Donald Trump.

Foto: AP/Manuel Balce Ceneta

Die „New York Times“ berichtete, dass sich Spione aus Russland und aus China ein Mobiltelefon abhören könnten, das der US-Präsident für private Telefonate mit Freunden verwende. Trumps Mitarbeiter hätten ihn wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass das Telefon nicht sicher sei. Aber er wolle sich von dem Gerät nicht trennen.

Die Zeitung berief sich auf Angaben von amtierenden und ehemaligen Vertretern der US-Regierung. Dass China und Russland ihn regelmäßig abhörten, habe die amerikanische Spionageabwehr von Quellen in anderen Regierungen und vom Abfangen der Kommunikation zwischen ausländischen Regierungsvertretern erfahren, berichtete das Blatt. Vom US-Präsidialamt war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

China nutze die Informationen aus den mitgehörten Telefonaten für seine politischen Ziele, berichtete die Zeitung weiter. Die Regierung in Peking versuche so herauszufinden, wie Trump denke, wem er zuhöre und wie er am besten zu beeinflussen sei. Wichtigstes Anliegen dabei sei zu verhindern, dass der Handelskonflikt zwischen den beiden weltweit größten Wirtschaftsmächte eskaliere.

Trump sei wiederholt aufgefordert worden, öfter sichere Festnetzleitungen zu benutzen, aber der US-Präsident lehne es ab, seine iPhones aufzugeben. Der Präsident habe zwei Apple-Smartphones, die von der Nationalen Sicherheitsbehörde schon so verändert worden seien, dass sich nicht so leicht angreifbar seien. Aber Trump benutze auch ein drittes persönliches iPhone, das wie Millionen andere sei.

China wies diese Darstellung zurück. Außenamtssprecherin Hua Chunying nannte den Bericht „falsch“. „Wer Sorge hat, dass sein Apple iPhone abgehört wird, kann ein Huawei-Handy benutzen“, scherzte die Sprecherin unter Hinweis auf den chinesischen Smartphone-Hersteller. Aus Russland ist bisher keine Reaktion bekannt.

(wer/dpa/rtr)
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