Streit mit Japan um Inselgruppe China lehnt jeglichen Kompromiss im Fall Senkaku ab

Peking · Keine Entspannung in Fernost: China wird nach eigenen Angaben im Territorialstreit um Inseln im Ostchinesischen und Südchinesischen Meer keine Kompromisse eingehen.

 Senkaku: Um diese Inseln geht es.

Senkaku: Um diese Inseln geht es.

Foto: dapd, Zhang Jiansong

China und die USA haben keine Annäherung in ihrem Streit über die chinesischen Territorialansprüche im Chinesischen Meer erzielen können. Deutliche Differenzen gab es auch über die im November überraschend eingerichtete chinesische Luftverteidigungszone in dem mit Japan strittigen Seegebiet im Ostchinesischen Meer.

Nach Gesprächen mit seinem chinesischen Amtskollegen Chang Wanquan warnte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am Dienstag vor der Presse in Peking vor Missverständnissen und einem möglichen Konflikt in der Region. Er bekräftigte zugleich die amerikanische Verteidigungsgarantie für Japan.

Chinas Verteidigungsminister betonte, China sei in seinen Inselstreitigkeiten mit Japan oder mit anderen asiatischen Nachbarn zu keinerlei Zugeständnissen bereit. Die Haltung Pekings sei klar und konsequent. "Wir werden weder Kompromisse eingehen, noch unser Territorium und unsere Souveränität eintauschen, geschweige denn zulassen, dass sie auch nur ein kleines bisschen verletzt werden." China und Japan streiten seit langem um die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannten, unbewohnten Inseln, doch ist der Streit seit etwa einem Jahr eskaliert.

China nennt auch Inseln im Südchinesischen Meer sein eigen, die eine Reihe von südostasiatischen Nationen ebenfalls beanspruchen. Es geht dabei auch um den Anspruch über die Kontrolle wichtiger Wasserwege und großer Rohstoffvorkommen im Meeresboden. Peking will den Konflikt nur durch direkte Verhandlungen mit den einzelnen Ländern lösen und weist jede internationale Vermittlung zurück.

Offen kritisierte Hagel die einseitige Schaffung einer chinesischen Luftverteidigungszone im Ostchinesischen Meer. Jedes Land habe das Recht, eine solche Militärzone einzurichten, aber nicht, es ohne Ankündigung und Kooperation mit seinen Nachbarn zu tun. Ein solches Vorgehen schaffe neue Spannungen und Missverständnisse, was letztendlich in einem "gefährlichen Konflikt" enden könne, warnte Hagel, der mehr Verantwortungsbewusstsein auf chinesischer Seite anmahnte.

Der US-Verteidigungsminister begrüßte allerdings als "guten ersten Schritt in Richtung größerer Offenheit und Transparenz", dass ihm die chinesische Seite zu Beginn seines dreitägigen China-Besuches am Montag seinen ersten Flugzeugträger gezeigt habe. Hagel war der erste ranghohe Gast, der die bislang nur zu Trainingszwecken eingesetzte "Liaoning" besichtigen durfte. Mit der Visite war die chinesische Marine einem amerikanischen Wunsch entgegen gekommen.

(dpa)
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