Zahlen des Friedensforschungsinstituts SIPRI China, Indien und Pakistan rüsten atomar auf

China, Indien und Pakistan haben nach Angaben des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (SIPRI) ihr Atomwaffenarsenal im vergangenen Jahr ausgebaut. Die drei Atommächte hätten ihrem Bestand jeweils zehn zusätzliche Atomsprengköpfe hinzugefügt, teilten die Friedensforscher mit.

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Foto: ddp

China sei "hoch intransparent", wenn es um Atomwaffen gehe, hieß es weiter. Die zehn neuen Atomsprengköpfe seien als Teil eines Modernisierungsprozesses zu sehen, insgesamt verfüge China nun über 250 Atomsprengköpfe. China setze vermutlich einen "sehr geringfügigen Prozess zur Erweiterung" seines Atomarsenals fort. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass China seine derzeitige Politik einer atomaren Abschreckung mit dem kleinstmöglichen Atomwaffenarsenal ändere.

Russland und die USA setzten die Verringerung ihres Arsenals in Übereinstimmung mit dem START-Abrüstungsvertrag fort, erklärt SIPRI. Russland habe die Zahl seiner Atomsprengköpfe von 10 000 auf 8500, die USA von 8000 auf 7700 verringert. Zugleich hätten beide aber - ebenso wie China, Großbritannien und Frankreich - entweder neue Trägersysteme für Atomwaffen stationiert oder angekündigt, solche zu entwickeln.

"Da ist sehr wenig, um die Hoffnung zu nähren, die Atomwaffen besitzenden Staaten hätten den echten Willen, ihre Atomarsenale aufzugeben", erklärte SIPRI-Forscher Shannon Kile in einer Erklärung.
"Die langfristigen Modernisierungsprogramme, die in diesen Staaten auf dem Weg sind, sind immer noch ein Kennzeichen für internationalen Status und Macht."

Großbritannien hat SIPRI zufolge unverändert 225 Atomsprengköpfe, Frankreich 300 und Israel 80. Pakistan und Indien erhöhten ihre Zahl von 100 auf 110 beziehungsweise 90 auf 100.

(ap/csi)
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