Bergung in USA angelaufen China bezeichnet Abschuss von Ballon als Überreaktion

Update | Washington · US-amerikanische Militärs haben vor der Küste der Staaten North und South Carolina einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen. So erklärt China den Ballon.

Der mutmaßliche Spionage-Ballon wurde von einer infrarotgesteuerten Luft-Luft-Rakete des Typs AIM-9X Sidewinder von einem F-22-Kampfflugzeug aus einer Höhe von 58.000 Fuß (etwa 17,7 km) in der Nähe von Myrtle Beach abgeschossen.

Der mutmaßliche Spionage-Ballon wurde von einer infrarotgesteuerten Luft-Luft-Rakete des Typs AIM-9X Sidewinder von einem F-22-Kampfflugzeug aus einer Höhe von 58.000 Fuß (etwa 17,7 km) in der Nähe von Myrtle Beach abgeschossen.

Foto: dpa/Chad Fish

China hat mit Empörung auf den Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den USA reagiert. Das Außenministerium in Peking teilte am Sonntag mit, die USA hätten überreagiert und internationale Normen verletzt. Ein Kampfflugzeug hatte den Ballon am Samstag vor der Küste des US-Staates South Carolina abgeschossen. Die Trümmer stürzten ins Wasser.

 Der zerstörte Ballon in der Luft, kurz nachdem er von der infrarotgesteuerten Rakete getroffen wurde.

Der zerstörte Ballon in der Luft, kurz nachdem er von der infrarotgesteuerten Rakete getroffen wurde.

Foto: dpa/Chad Fish

China werde die legitimen Rechte und Interessen des betreffenden Unternehmens entschlossen verteidigen und behalte sich das Recht vor, weitere Maßnahmen zu ergreifen, hieß es in der Mitteilung des chinesischen Außenministeriums. Die Regierung in Peking hatte zuvor wiederholt erklärt, der Ballon diene nicht der Spionage, sondern der Wetterforschung. Das Objekt sei vom Kurs abgekommen und lasse sich nicht steuern.

Der mutmaßliche chinesische Spionageballon über US-Territorium belastete die ohnehin angespannten diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter. Nach der Entdeckung des Ballons sagten die Vereinigten Staaten eine Reise von Außenminister Antony Blinken ab.

Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor den Abschuss eines mutmaßlichen Spionageballons aus China über dem Atlantik bestätigt. „Heute Nachmittag haben US-Kampfflugzeuge (...) auf Anweisung von Präsident Biden den von der Volksrepublik China gestarteten und ihr gehörenden Überwachungsballon in großer Höhe über den Gewässern vor der Küste von South Carolina im amerikanischen Luftraum erfolgreich zum Absturz gebracht“, teilte Lloyd mit. Biden habe bereits am Mittwoch die Erlaubnis zum Abschuss erteilt.

Auf Fernsehbildern und Augenzeugenvideos war zu sehen, wie ein weißer Ballon abgeschossen wurde. Fernsehbilder zeigten am Samstag eine kleine Explosion, anschließend fiel der Ballon in Richtung Wasser.

Zuvor hatte die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA vorübergehend den Luftraum über der Küste der beiden Carolinas gesperrt. Die Küstenwache wies Schiffe an, die Gegend umgehend zu verlassen. Als Grund wurden US-Militäroperationen genannt, „die eine bedeutende Gefahr darstellen“.

US-Präsident Joe Biden lehnte einen Abschuss des Ballons über Land auf Anraten des Verteidigungsministeriums ab. Dort wurde befürchtet, die Trümmer könnten Menschen am Boden verletzen. Als Reaktion auf eine Reporterfrage sagte Biden am Samstag knapp: „Wir werden uns darum kümmern.“

Die USA warfen China Spionage vor. US-Außenminister Antony Blinken nannte das Eindringen des „Überwachungsballons“ in den Luftraum der USA „inakzeptabel“ und „unverantwortlich“. China wies die Spionagevorwürfe am Samstag entschieden zurück, sprach von einem Forschungsballon, der durch „höhere Gewalt“ vom Kurs abgekommen sei. „Wir akzeptieren keine grundlosen Spekulationen und Stimmungsmache“, zitierte das Pekinger Außenamt am Samstag den obersten Außenpolitiker Wang Yi. China hatte angegeben, es handele sich lediglich um ein Flugobjekt zur Wetterforschung.

(felt/dpa)
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