Nach Freilassung des Kapitäns China beharrt im Seestreit mit Japan auf Entschädigung

Peking/Tokio (RPO). Im Seestreit zwischen Japan und China ist kein Ende in Sicht. China erneuerte in der Nacht zum Sonntag seine Forderung nach einer offiziellen Entschuldigung und einer Entschädigungszahlung für die Festnahme eines chinesischen Kapitäns.

Dessen Fischkutter war mit Schiffen der japanischen Küstenwache kollidiert. Japan ließ den Mann am Freitag wieder frei und teilte mit, es sehe keinen Anlass für eine Entschuldigung.

"Japans Handeln hat die territoriale Souveränität Chinas und die persönlichen Rechte und Interessen eines chinesischen Bürgers erheblich verletzt", erklärte das chinesische Außenministerium auf seiner Internet-Seite. "Damit hat China das Recht, eine Entschuldigung und eine Wiedergutmachung zu fordern."

Nach der Freilassung des Kapitäns war die Regierung in Tokio in den japanischen Medien kritisiert worden, sich dem chinesischen Druck gebeugt zu haben. Der Kapitän war auf freien Fuß gesetzt worden, nachdem in China vier Japaner festgenommen wurden. Japan erklärte, es bestehe kein Zusammenhang. China hatte wegen des Seestreits alle hochrangigen Regierungskontakte zu Japan abgebrochen. Der Vorfall fand in einem Teil des Ostchinesischen Meers statt, der von beiden Ländern beansprucht wird. Dort liegen nicht nur reiche Fischgründe, es werden auch Öl- und Gasvorkommen vermutet.

(RTR/sdr)
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