Truppenabzug abgelehnt Bush zeigt Verständnis für Kriegsgegner

Crawford (rpo). Obwohl US-Präsident George W. Bush am Donnerstag Verständnis für die Gegner des Irakkriegs bekundet hat, lehnte das Staatsoberhaupt einen Abzug der US-Truppen aus dem Irak ab. Er verstehe und respektiere die Ansichten der Aktivisten, sagte Bush vor Journalisten auf seiner Ranch in Texas. Es wäre jedoch ein Fehler, die amerikanischen Truppen sofort nach Hause zu holen.

Ein solcher Rückzug "würde ein schlimmes Signal an den Feind senden", erläuterte der Texaner.

Zu den Kriegsgegner, die in den USA in der vergangenen Zeit am meisten Beachtung gefunden haben, gehört auch Cindy Sheehan, die seit dem letzten Wochenende vor Bushs Ranch campiert. Sie verlor ihren Sohn Casey im Irak und fordert nun ein Gespräch mit dem Präsidenten. "Ich fühle mit Frau Sheehan", sagte Bush. Sie habe jedes Recht, ihre Meinung zu äußern. Trotzdem wäre es gefährlich für die Sicherheit des Landes, den Irak jetzt zu verlassen, erklärte er weiter.

Bis Donnerstag schlossen sich etwa 50 Menschen Sheehan an. Sie brachten Zelte mit und hängten Anti-Kriegs-Banner auf. Unterstützung kam auch aus dem US-Staat Georgia, wo trauernde Mütter vor einem Veteranenkrankenhaus protestierten. "Ich unterstütze Cindy Sheehan" war auf einem Plakat zu lesen. "Es ist zu spät für meinen Sohn, aber nicht für seinen besten Freund und tausende andere Soldaten", sagte Mary Ann MacCombie, deren Sohn Ryan Campbell im April 2004 bei einem Bombenanschlag im Südirak getötet wurde.

(ap)
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