Letztes Treffen mit Angela Merkel Bush: "Ich schätze ihre Freundschaft"

Toyako (RPO). In einem halben Jahr muss George W. Bush das Weiße Haus räumen und Platz für einen neuen US-Präsidenten machen. In der Nacht zum Dienstag hat Bush ein letztes Mal als Präsident unter vier Augen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesprochen. Merkel und Bush kamen am Rande des G-8-Gipfels in Tokayo auf der japanischen Insel Hokkaido zu einem einstündigen Gespräch zusammen.

 Ein letztes politisches Gespräch: Angela Merkel und George W. Bush beim G-8-Gipfel in Tokayo.

Ein letztes politisches Gespräch: Angela Merkel und George W. Bush beim G-8-Gipfel in Tokayo.

Foto: AP, AP

Bush lobte die gute Zusammenarbeit mit Merkel. "Ich schätze Ihre Freundschaft", sagte er der Kanzlerin und würdigte sie als "eine konstruktive Kraft". Merkel verzichtete in einer kurzen Stellungnahme vor Journalisten auf persönliche Worte, äußerte sich aber positiv zum Gesprächsverlauf. Mit den bisherigen Ergebnissen des G-8-Gipfels sei sie "sehr zufrieden". Sie verwies auf Fortschritte beim Klimaschutz und bei den Beratungen über die Öl- und Lebensmittelpreise.

In den vergangenen zweieinhalb Jahren seit dem Amtsantritt Merkels sind sich die Kanzlerin und der US-Präsident insgesamt 13 Mal begegnet. Merkel war sechs Mal in den USA. Nach mehreren Besuchen in Washington und New York lud Bush sie im vergangenen November auf seine Ranch im texanischen Crawford ein.

Drei Besuche in Deutschland

Bush war während Merkels Amtszeit drei Mal in Deutschland. Im Sommer 2006 besuchte er die Kanzlerin in ihrem Wahlkreis um die Hansestadt Stralsund. Ein Jahr später nahm er am G-8-Gipfel im Ostseebad Heiligendamm teil. Anfang Juni kam er während seiner Abschiedsreise durch Europa nach Deutschland und wurde von Merkel auf Schloss Meseberg in der Nähe von Berlin empfangen.

Zudem trafen sich Merkel und Bush auf dem G-8-Gipfel in St. Petersburg 2006 und auf den NATO-Gipfeln in Riga und Bukarest.

Noch in diesem Monat wird Merkel in Berlin einen der beiden möglichen Nachfolger Bushs treffen: Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Barack Obama, wird voraussichtlich am 24. Juli in die Hauptstadt kommen. Merkel hat bereits ihre Bereitschaft erklärt, ihn zu treffen, ebenso wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

Aus der Umgebung Obamas verlautete, dass der Präsidentschaftskandidat auch eine Rede am Brandenburger Tor halten wolle - so wie der frühere US-Präsident Ronald Reagan, der 1987 von einem Podium auf der Westseite des Tors direkt an der Mauer ausrief: "Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!"

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort