Schwur auf Familienbibel Bush für zweite Amtszeit vereidigt

Washington (rpo). US-Präsident George W. Bush ist im Kapitol von Washington für seine zweite Amtszeit vereidigt worden. Mit einer Hand auf der Familienbibel schwor Bush, die US-Verfassung zu verteidigen. Die Zeremonie fand unter den schärfsten Sicherheitsmaßnahmen statt, die es je bei der Amtseinführung eines Präsidenten gab. Im weiten Umkreis der Veranstaltungsorte wurden Straßensperren errichtet.

Die Amtseinführung George W. Bushs
56 Bilder

Die Amtseinführung George W. Bushs

56 Bilder
Foto: AP

Zuvor hatten in Washingston die Feierlichkeiten zur zweiten Amtseinführung von US-Präsident George W. Bush begonnen. Der Präsident, seine Frau Laura und die Zwillingstöchter Barbara und Jenna fuhren am Vormittag in einer Autokolonne zum Gottesdienst in der wenige Blocks vom Weißen Haus entfernten St. John's Church. Danach begab sich die Präsidentenfamilie zum Kapitol,

Zu der Feier wurden auch die ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter, Bill Clinton und George Bush senior, der Vater des jetzigen Staatsoberhaupts, erwartet.

Für die zweite Vereidigung Bushs wurden unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 11. September 2001 die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen angeordnet, die es je bei der Amtseinführung eines Präsidenten gab. Im weiten Umkreis der Veranstaltungsorte wurden Straßensperren errichtet.

Tausende Demonstranten erwartet

In Washington, San Francisco, Los Angeles und anderen Städten wurden Demonstrationen mit tausenden Teilnehmern erwartet. "Es gibt einige in diesem Land, die nicht in der Stimmung sind, den Präsidenten einen sonnigen Tag genießen zu lassen", sagte James Hudnut-Beumler, ein Experte für Protestbewegungen. Historisch betrachtet seien Demonstranten gegen die Amtseinführung eines Präsidenten eher selten.

Bereits am Vorabend der Vereidigung war Partyzeit in Washington; die Bushs und die Familie von Vizepräsident Cheney war allein bei drei "Candlelight Dinners" für die größten Unterstützer ihre Wahlkampagne. Zuvor wurde ein prächtiges Feuerwerk gezündet und ein Konzert unter dem Motto "A Celebration of Freedom" gegeben, bei dem unter anderen der italienische Startenor Andrea Bocelli auftrat.

Bush sagte, er sei bereit und begierig, die vor ihm liegenden Aufgaben anzupacken. Freiheit eine das Land, gebe der Welt Hoffnung "und wird uns in eine Zukunft des Friedens führen", sagte Bush den Konzertbesuchern. Die amerikanische Nation rief er auf, nach dem Wahlkampf zur Einheit zurückzufinden und sich auf die zukünftigen Aufgaben zu konzentrieren.

Zuvor hatte Bush mit seiner Frau Laura das Nationalarchiv besucht und ließ sich die Unabhängigkeitserklärung, das Original der US-Verfassung und der Menschenrechtserklärung zeigen. Am Vorabend seiner zweiten Amtseinführung spüre er das Gewicht der Geschichte, sagte der alte und neue Präsident.

Am Mittwoch versammelten sich insgesamt 146 Mitglieder der Präsidentenfamilie zu einem Essen im Weißen Haus, darunter sein Vater, Expräsident George Bush, seine Mutter, seine drei Brüder und seine Schwester.

FBI-Terrorwarnung für Boston

Eine Terrorwarnung der Bundespolizei FBI sorgte am Mittwoch für Aufregung. Aus Behördenkreisen verlautete, in einem nicht weiter detaillierten Tipp sei von der Möglichkeit die Rede, dass vier Chinesen mit terroristischen Absichten im Raum Boston unterwegs sein könnten. Der Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, reiste daraufhin von Washington in seinen Heimatstaat zurück.

Er betonte, die Terrorwarnung werde wie viele andere in der Vergangenheit ernst genommen, auch wenn sie nicht bestätigt sei. Die Alarmstufe für die Sicherheitskräfte werde nicht weiter erhöht. Auch aus FBI-Kreisen verlautete, dass es keinerlei Bestätigung für die Einreise von chinesischen Terrorverdächtigen in den Raum Boston gebe. Der Hinweis sei routinemäßig an die Einsatzkräfte zur weiteren Überprüfung weitergegeben worden.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort