Assads Schwester flieht mit ihren Kindern Buschra Assad sucht Zuflucht in Dubai

Frankfurt/Main · Die Schwester des syrischen Präsidenten Baschar Assad hat sich Medienberichten zufolge mit ihren Kindern nach Dubai abgesetzt. Ihr Mann war Mitte Juli bei einem Anschlag ums Leben gekommen.

August 2012: Assad scherzt über "Selbstreinigung Syriens"
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Hintergrund seien Auseinandersetzungen innerhalb der alawitischen Elite in Syrien, zu der auch die Familie Assad gehört, zitierte der arabische Fernsehsender al Arabija am Montag eine mit der Angelegenheit vertraute Gewährsperson.

Buschra Assad sei um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt gewesen. Ihr Ehemann Assef Schaukat, der stellvertretende Generalstabschef der syrischen Streitkräfte, war Mitte Juli bei einem Anschlag getötet worden.

In Syriens Konfliktregionen ging das Blutvergießen auch am Wochenende weiter.
Oppositionsaktivisten meldeten allein am Samstag mindestens 210 Tote, darunter 145 Zivilisten. Heftig gekämpft wurde auch am Sonntag, etwa im Großraum Damaskus und in der nordsyrischen Millionenmetropole Aleppo. Aus den Protesthochburgen Homs und Idlib wurden ebenfalls Gefechte gemeldet. Rund 30 Menschen seien ums Leben gekommen.

Der Flüchtlingsstrom wächst

Zudem geriet eine der wichtigsten Flüchtlingsrouten unter Beschuss. Oppositionelle berichteten am Samstag von heftigen Kämpfen in der Gegend um den Grenzort Nasib, an dem die Autobahn von Damaskus zur jordanischen Hauptstadt Amman vorbeiführt. Außerhalb Syriens halten sich derzeit rund 257.000 Flüchtlinge auf, viele von ihnen in Jordanien.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana verkündete derweil die Freilassung von 121 Regimekritikern aus Aleppo, die "keinen Mord begangen" hätten. Meldungen aus Syrien sind wegen der Medienblockade des Regimes von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.

Neue Oppositionsgruppe gebildet

Während die Zukunft Syriens auf dem Schlachtfeld entschieden wird, wächst die Zahl der Oppositionsgruppen. In Damaskus bildete rund ein Dutzend Vereinigungen das "Syrische Netzwerk für Demokratie".

In ihrer am Montag verbreiteten Gründungserklärung heißt es, das neue Syrien müsse die Freiheitsrechte der Bürger achten. Keine ethnische oder religiöse Gruppe dürfe bevorzugt werden. Die Oppositionswebsite All4Syria meldete, in Paris habe sich ein neues Bündnis von säkularen Oppositionellen gebildet.

Die Kontaktgruppe der Freunde Syriens hatte die Oppositionellen mehrfach zu mehr Einigkeit ermahnt. Bislang ist der Sturz von Präsident Baschar al-Assad das einzige Ziel, auf das sich alle Oppositionellen verständigen können.

(APD/dpa)
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