Krisenstaat Bundeswehr startet Evakuierungsmission im Südsudan

Berlin · Angesichts der Eskalation des Konflikts im Südsudan hat die Bundeswehr eine Evakuierungsmission in dem ostafrikanischen Land gestartet.

 Am Wochenende war es zu Schüssen auf den Präsidentenpalast gekommen

Am Wochenende war es zu Schüssen auf den Präsidentenpalast gekommen

Foto: dpa, fis kde

"Der Krisenstab der Bundesregierung hat entschieden, deutsche, europäische und internationale Staatsangehörige aus dem Südsudan zu evakuieren", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. "Diese Evakuierungsmaßnahme ist angelaufen und wird auf dem Luftweg mit Flugzeugen der Luftwaffe erfolgen."

Zuletzt hatten sich den Angaben zufolge noch rund hundert deutsche Staatsbürger im Südsudan aufgehalten. Die Bundesregierung habe die Lage in den vergangenen Tagen sehr genau im Blick gehabt und alle Optionen geprüft, die deutschen Staatsangehörigen in Sicherheit zu bringen. Zu Details der Mission wollte sich die Bundesregierung aus Sicherheitsgründen nicht äußern. Das Auswärtige Amt stellte aber klar: "Es ist eine diplomatische Evakuierung. Es ist kein militärischer Einsatz."

Die südsudanesische Hauptstadt Juba war am Wochenende von heftigen Kämpfen zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar erschüttert worden. Seit Beginn einer Waffenruhe am Montagabend beruhigte sich die Lage wieder etwas.

Die Gefechte ließen ein Wiederaufflammen des Bürgerkriegs befürchten, der das Land seit Dezember 2013 zerrissen hat. Bei dem Konflikt zwischen Regierungstruppen und den Rebellen Machars wurden bereits zehntausende Menschen getötet und mehr als drei Millionen vertrieben.

(crwo/AFP)
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