Rumen Radew Russlandfreund wird neuer Präsident in Bulgarien
Sofia · In Bulgarien hat der Russland-freundliche Rumen Radew von den oppositionellen Sozialisten die Stichwahl für das Präsidentenamt gewonnen. Ministerpräsident Borisow hat angekündigt, zurückzutreten.
Nachwahlbefragungen zufolge kam Radew auf rund 58 Prozent der Stimmen, seine Rivalin Zezka Zatschewo von der Regierungspartei Gerb auf rund 35 Prozent.
Kurz nach Bekanntgabe der Zahlen kündigte Ministerpräsident Boiko Borisow seinem Rücktritt an. Er hatte diesen Schritt bereits angedroht, nachdem Zatschewo schon in der ersten Wahlrunde Anfang November unterlegeb war. Sein Rückzug wird wahrscheinlich Neuwahlen im März nach sich ziehen. Angesichts vieler politischer Gruppierungen in Bulgarien wird zudem mit Monate andauernden Koalitionsgesprächen gerechnet.
Auf dem politischen Parkett ist Radew ein Neuling. Er hat von der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Mitte-Rechts-Regierung von Borisow profitiert. Den Bulgaren zeigte der Kampf gegen Korruption zu wenig Erfolge, sie sind enttäuscht von der EU und sorgen sich zunehmend vor einer Entfremdung eines immer selbstbewusster auftretenden Russland.