Bürgerkrieg in Syrien Libanesische Armee beginnt Offensive gegen IS-Terrormiliz

Beirut · Der syrische Bürgerkrieg schwappt immer wieder über die Grenze des Libanon. Sie langem halten sich dort auch Kämpfer der IS-Terrormiliz auf. Jetzt will Libanons Armee ihrer Präsenz eine Ende setzen.

 Brigadegeneral Ali Qanso, Pressesprecher des Libanesischen Militärs, kündigt die Offensive gegen den IS an.

Brigadegeneral Ali Qanso, Pressesprecher des Libanesischen Militärs, kündigt die Offensive gegen den IS an.

Foto: dpa, BH fgj

Die libanesische Armee hat im Osten des Landes eine Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Der Militäreinsatz nahe der Grenze zu Syrien sei "im Namen des Libanon, der gefangenen Soldaten und des Blutes der Märtyrer" gestartet worden, erklärte Armee-Chef Joseph Aoun am Samstag über Twitter.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, die Armee beschieße IS-Positionen mit Artillerie. Anwohner berichteten, in der Region seien heftige Bombardierungen zu hören.

Libanesische Soldaten als Geisel

Der IS kontrolliert im Osten des Libanons Gebiete am Rand der Grenzstädte Ras Baalbek und Al-Kaa. Die Extremisten haben noch immer neun libanesische Soldaten in ihrer Gewalt, die sie bei Gefechten mit der Armee im Jahr 2014 gefangen genommen hatten. Die Kämpfer stammen ursprünglich aus Syrien und haben den Libanon über die Jahre infiltriert.

Die Armeeführung erklärte, Ziel sei es, den IS zu zerstören und das Gebiet bis zur Grenze mit Syrien wieder einzunehmen. Nach Militärangaben befinden sich dort rund 600 Kämpfer der Terrormiliz.

Der Libanon und Syrien haben historisch gewachsen enge Verbindungen.
Der Syrien-Konflikt schwappt seit seinem Ausbruch im Frühjahr 2011 immer wieder über die Grenze. In dem Staat am Mittelmeer haben nach UN-Angaben mehr als eine Millionen syrische Flüchtlinge Zuflucht gefunden. Für das kleine Land mit rund sechs Millionen Einwohnern stellt das eine schwere Belastung dar.

(wer/dpa)
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