Flüchtlingskrise Flüchtlingszug verlässt Budapest in Richtung Österreich

Budapest · Die ungarische Polizei hat ihre Blockade des Budapester Bahnhofs offenbar aufgegeben und lässt die Flüchtlinge nun wieder auf die Gleise. Es gibt einen Ansturm auf die wartenden Züge.

Flüchtlinge stürmen Bahnhof in Budapest
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Flüchtlinge stürmen Budapester Bahnhof

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Foto: ap

Nach einer zweitägigen Blockade hat die Polizei in Budapest den größten Fernbahnhof der ungarischen Hauptstadt am Donnerstag wieder geöffnet. Der Haupteingang des Ostbahnhofs war gegen 8.15 Uhr wieder zugänglich, woraufhin mehrere hundert dort ausharrende Flüchtlinge in den Bahnhof und in Richtung eines wartenden Zuges stürmten, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete. An den Zugtüren kam es zu Tumulten.

Lautsprecherdurchsagen zufolge sollte es eigentlich für unbestimmte Zeit keine internationalen Zugverbindungen geben. "Im Interesse der Sicherheit im Bahnverkehr hat das Unternehmen entschieden, dass bis auf weiteres keine Direktverbindungen von Budapest nach Westeuropa angeboten werden", teilte die ungarische Bahngesellschaft MAV mit. Trotzdem ist am Donnerstagmittag ein Zug in Richtung Österreich gestartet.

Flüchtlinge stürmen zum Eurotunnel in Calais
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Ansturm auf den Eurotunnel in Calais

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Foto: afp, PH/vel

Die Polizei unternahm zunächst nichts, um das Chaos im Keleti-Bahnhof zu unterbinden. Später bauten sich etwa 30 Polizisten auf einem benachbarten Gleis auf. Die Passagiere des wartenden Zuges weigerten sich aber weiterhin, die überfüllten Waggons zu verlassen. Viele von ihnen warteten seit Tagen in Budapest auf die Weiterreise. Unter den Zuginsassen waren viele erschöpft wirkende Familien mit kleinen Kindern.

Die ungarischen Behörden hatten am Montag überraschend tausenden Migranten erlaubt, in Züge Richtung Österreich und Deutschland zu steigen, am Dienstagvormittag aber den Keleti-Bahnhof für alle Reisende ohne gültiges EU-Visum gesperrt. Seither saßen an dem Bahnhof rund 2000 Flüchtlinge fest.

(AFP, dpa)
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