Folgen des EU-Austritts Britischer Europa-Hasser sahnt mit Brexit kräftig ab
Brüssel · Für Nigel Farage zahlt sich sein Europa-Mandat aus.
Der Anführer der Brexit-Partei, Nigel Farage, profitiert finanziell erheblich, wenn am Freitag der britische EU-Austritt vollzogen wird. Farage, der 20 Jahre im Europaparlament saß und nur Hohn und Spott für die EU übrig hatte, hat Anspruch auf Übergangsgeld in Höhe von 178.657,20 Euro. 20 Monate lang werden ihm die Diäten in Höhe von 8932,86 Euro weitergezahlt. Außerdem steht dem 55-Jährigen ab Vollendung des 63. Lebensjahrs eine Rente in Höhe von monatlich 6253 Euro zu. Darüber hinaus wird er Geld aus dem Pensionsfonds der EU beziehen, der sich unter anderem an den Krankheitskosten seiner Mitglieder beteiligt.
Nach Berechnungen unserer Redaktion haben 24 von 73 britischen Abgeordneten Anspruch auf Übergangsgeld von mindestens sechs Monaten sowie Anspruch auf Ruhegeld. Damit schlägt das Übergangsgeld für britische Ex-Abgeordnete künftig mit 214.372 Euro monatlich im Haushalt des Europaparlaments zu Buche. Jeder Abgeordnete, dem Übergangsgeld zusteht, bekommt mindestens 53.597 Euro. Sollte der Abgeordnete ein anderes Mandat oder öffentliches Amt antreten, wird das Übergangsgeld gekürzt. 49 derzeitige britische Abgeordnete werden das Europa-Parlament ohne Ansprüche verlassen, weil sie zu kurz Mitglied waren.
Eigentlich sollte Großbritannien bereits Ende März 2019 austreten. Da der Brexit aber mehrmals verschoben wurde, musste das Land dann doch noch an der Europawahl im Mai teilnehmen und Abgeordnete ins Europaparlament entsenden.
Die Diäten im Europaparlament von derzeit 8932,86 Euro sind niedriger als die Diäten im Bundestag in Höhe von 10.083,47 Euro. Dafür ist die Altersversorgung im Europaparlament attraktiver. Europa-Abgeordnete erwerben je Jahr im Europaparlament Pensionsansprüche in Höhe von 3,5 Prozent der Diät. Die Pensionen sind jedoch bei 70 Prozent gedeckelt.
