Skandal um Mohammed-Teddy im Sudan Britische Lehrerin wird begnadigt

Khartum (RPO). Der sudanesische Präsident Omar al Baschir wird die wegen Beleidigung des Islams zu 15 Tagen Haft verurteilte britische Lehrerin begnadigen.

Demonstranten fordern Todesstrafe für Lehrerin
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Gillian Gibbons werde noch im Laufe des Montags freigelassen und nach Großbritannien abgeschoben, teilten Regierungsvertreter in Khartum mit. Der britische Premierminister Gordon Brown erklärte, die Vernunft habe sich endlich durchgesetzt.

Al Baschir empfing am Vormittag zwei britische Oberhaus-Abgeordnete muslimischen Glaubens, die zur Vermittlung in dem Fall nach Khartum gereist waren. Lord Nazir Ahmed und Baroness Sayeeda Warsi teilten anschließend mit, dass der Präsident die Begnadigungspapiere schon unterzeichnet habe.

Die Lehrerin wurde am vergangenen Donnerstag zu 15 Tagen Haft verurteilt, weil sie es zugelassen hatte, dass ihre siebenjährigen Schüler einen im Unterricht verwendeten Teddy-Bär nach dem Propheten Mohammed benannten. Sie wurde der Anstiftung zum Hass auf den Islam für schuldig befunden und hätte mit 40 Peitschenhieben bestraft werden können. Am Freitag forderten tausende sudanesische Demonstranten die Hinrichtung der 54-Jährigen.

In einer vom Präsidentenpalast in Khartum herausgegeben Erklärung hieß es, Gibbons habe in einem Schreiben ihr Bedauern geäußert, falls sie mit ihrem Verhalten irgend jemandem Leid zugefügt haben sollte. "Ich habe großen Respekt für die islamische Religion und würde niemals jemanden wissentlich beleidigen", erklärte sie. Sie freue sich zwar, ihre Familie in Großbritannien bald wiederzusehen, bedauere es aber sehr, dass sie nicht in den Sudan zurückkehren könne.

(ap)
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