Nach weiterer Verhandlungswoche Brexit-Gespräche kommen nicht voran

Brüssel · Die EU und Großbritannien sind sich noch immer nicht darüber einig, wie ihre künftigen Wirtschaftsbeziehungen aussehen sollen. In dieser Woche gab es erneut Verhandlungen darüber – wieder ohne Ergebnis. Die Zeit für eine Einigung wird immer knapper.

 Ein Handelspakt zwischen der EU und Großbritannien ist noch immer nicht greifbar.

Ein Handelspakt zwischen der EU und Großbritannien ist noch immer nicht greifbar.

Foto: dpa/Stefan Rousseau

Die abgelaufene Woche mit erneuten Verhandlungen über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen zu Großbritannien hat laut EU kaum Fortschritt gebracht. Die „gleichen bedeutenden Divergenzen bestehen fort“, sagte Chefunterhändler Michel Barnier am Freitag nach mehreren Tagen mit Videokonferenzen. Seine Quarantäne, in die er sich wegen eines Corona-Falls in seinem Umfeld begeben hatte müssen, war beendet und er beabsichtigte, für weitere Gespräche nach London zu reisen.

Eine Woche zuvor waren aus der EU noch optimistische Töne über den Verlauf der Verhandlungen gekommen. Sie gelobte diese Woche, auf den letzten Metern der Gespräche „kreativ“ zu sein. Doch die drei Themen, bei denen die Differenzen am größten sind, sind die gleichen geblieben: Zugang von EU-Fischern zu britischen Gewässern, Sicherstellung der Einhaltung eines Abkommens und die Standards, die Großbritannien für Exporte in die EU einhalten muss. Eine Übergangsperiode endet zum Jahreswechsel.

Der britische Chefunterhändler David Frost bestätigte, dass es weiterhin große Differenzen gebe, schrieb auf Twitter aber, dass es sinnvoll sei, die Gespräche fortzusetzen. „Es ist spät, aber ein Abkommen ist weiterhin möglich, und ich werde weiter sprechen bis klar ist, dass es das nicht ist“, schrieb er. „Damit ein Abkommen möglich ist, muss es die Souveränität des Vereinigten Königreichs aber vollständig respektieren.“

(sed/dpa)
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