Landtagswahlen in Brandenburg und Thüringen Bekommt Thüringen den ersten linken Ministerpräsidenten?

Erfurt/Potsdam · In Brandenburg und Thüringen haben um 8 Uhr die Landtagswahlen begonnen. In Thüringen sind rund 1,8 Millionen und in Brandenburg rund 2,1 Millionen Bürger aufgerufen, neue Landesparlamente zu bestimmen. Vor allem in Thüringen ist der Ausgang der Wahl offen. Auch die Rolle der AfD ist noch ungewiss.

 Bodo Ramelow ist Spitzenkandidat der LINKEN in Thüringen. Er könnte der erste Ministerpräsident der Partei werden.

Bodo Ramelow ist Spitzenkandidat der LINKEN in Thüringen. Er könnte der erste Ministerpräsident der Partei werden.

Foto: ap

In Brandenburg kann die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke damit rechnen, erneut stärkste Kraft zu werden. Woidke hatte sich bereits mehrfach für eine Fortsetzung der Koalition mit der Linkspartei ausgesprochen. Er kündigte aber auch an, mit der CDU über ein mögliches Bündnis zu reden.

Während in Brandenburg eine Fortsetzung von Rot-Rot wahrscheinlich ist, ist der Ausgang der Wahl in Thüringen offen. Die CDU unter Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht dürfte zwar erneut stärkste Partei werden, sie könnte aber nach 24 Jahren ihre Macht verlieren.

Bekommt Thüringen den ersten linken Ministerpräsidenten?

Die bisher mitregierende SPD schließt ein Bündnis unter Führung der Linken und mit Beteiligung der Grünen nicht aus. Die Sozialdemokraten sind in Thüringen nur drittstärkste Kraft, weshalb sie in einer Regierung lediglich Juniorpartner wären. Damit könnte mit Bodo Ramelow erstmals ein Politiker der Linken Regierungschef werden.

Lieberknecht hatte im Vorfeld der Wahl für eine Fortsetzung der schwarz-roten Koalition geworben und vor einem radikalen Richtungswechsel durch ein Bündnis mit den Linken gewarnt.

AfD hat Chancen in die Landtage einzuziehen

Nach ihrem Wahlerfolg in Sachsen vor zwei Wochen hat die eurokritische AfD unterdessen nun auch gute Chancen, in die Landtage in Erfurt und Potsdam einzuziehen. Eine Zusammenarbeit mit der AfD haben Lieberknecht und Woidke gleichermaßen ausgeschlossen. Die FDP hingegen wird in beiden Bundesländern aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr in den Landtag kommen.

(dpa)
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