Sprengsatz explodierte drei Stunden vor Mitternacht Bombenanschlag: Blutige Silvesterfeier in Indonesien

Jakarta (rpo). Zehn Menschen haben bei einem heftigen Bombenanschlag auf eine Silvesterfeier in der indonesischen Bürgerkriegsprovinz Aceh ihr Leben verloren. 45 weitere Personen sind verletzt worden. Offenbar sind Rebellen für den Anschlag verantwortlich.

Unter den Opfern sind nach Angaben eines Arztes ein einjähriges Mädchen und ein siebenjähriger Junge. Der gewaltige Sprengsatz explodierte drei Stunden vor Mitternacht auf dem Marktplatz der Stadt Pereulak. Er war offenbar unter einer Bühne versteckt, auf der eine Musikgruppe spielte.

Ein Militärsprecher, Oberstleutnant Ahmand Yani Basuki, machte die Rebellen der Bewegung Freies Aceh (GAM) für den Anschlag verantwortlich. Pereulak sei eine Hochburg der Rebellen. Hingegen erklärte GAM-Sprecher Sofyan Dawood, die Streitkräfte hätten die Einwohner von Pereulak zu der von ihnen organisierten Feier gelockt. "Wir haben nie einen Angriff ausgeführt, um unsere eigenen Leute zu töten", sagte Dawood.

"Über meine Beine lief Blut"

Ein verletzter Zuschauer berichtete, die Band habe bereits mehrere Songs gespielt, als die Bombe hochgegangen sei. "Die drei Mädchen sangen da oben. Dann gab es die gewaltige Explosion. Ich sah, wie sechs Menschen vor mir starben. Über meine Beine lief Blut. Alle liefen in Panik weg."

Die Rebellen kämpfen seit 27 Jahren für die Selbstbestimmung der im Norden der Insel Sumatra gelegenen Provinz. Der Anschlag war der schwerste seit dem 19. Mai vergangenen Jahres. An diesem Tag kündigte die Regierung einen sechsmonatigen Waffenstillstand auf und leitete eine Offensive gegen die Rebellen ein. Kurz vor dem Anschlag sagte die indonesische Präsidentin Megawati Sukarnoputri in ihrer Neujahrsansprache, die Offensive in Aceh sei erfolgreich.

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