Terror in Afrika Boko Haram greift wieder im Niger an

Niamey · Die Extremisten stecken trotz der drohenden multinationalen Militäroffensive gegen sie nicht zurück. Erstmals verüben sie auch einen Bombenanschlag außerhalb Nigerias.

Chronik der Anschläge der Boko-Haram-Sekte
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Foto: dapd, Dele Jones

Die radikalislamische Terrororganisation Boko Haram hat ihre Angriffe außerhalb der Grenzen Nigerias fortgesetzt. Am Montag seien wieder Orte in den Nachbarländern Kamerun und Niger angegriffen worden, berichteten Bewohner der Nachrichtenagentur AP. In der nigrischen Stadt Diffa explodierte demnach auch eine Autobombe. Wie viele Menschen dabei ums Leben kamen, war zunächst unklar.

Seit vergangener Woche waren mehrfach Grenzstädte in den Nachbarstaaten attackiert worden, die sich einer Militäroffensive gegen Boko Haram anschließen wollen. Erstmals seit Beginn ihres fünfjährigen Aufstandes ließen mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer auch eine Autobombe außerhalb Nigerias hochgehen.

Deborah Peter: sie überlebte einen Boko-Haram-Angriff
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Foto: ap

In Kamerun kaperten die Extremisten einen Bus mit 20 Passagieren und fuhren von Koza, knapp 20 Kilometer von der Grenze, in Richtung Nigeria, wie Bewohner Bouba Kaina berichtete. Ein weiterer Angriff wurde auf die kamerunische Stadt Kolofata gemeldet.

Bereits vor dem Bombenanschlag am Montag war auch Diffa im Niger wieder Ziel einer Attacke. Es war der dritte Angriff auf die Stadt seit Freitag. Die Extremisten hätten sich stundenlange Feuergefechte mit nigrischen Soldaten geliefert, sagte Adam Boukar, der dort einen Radiosender betreibt.

Mai 2014: Boko Haram führt verschleppte Mädchen vor
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Foto: afp, JM

Weil der Konflikt mit der Boko Haram zunehmend einen regionalen Charakter angenommen hat, wollen sich mittlerweile auch die Nachbarstaaten einer Militäroffensive gegen die Extremisten anschließen. Geplant ist eine 8750 Mann starke Truppe mit Soldaten aus Nigeria, Niger, Kamerun, Tschad und Benin.

Der Einsatz, auf den sich die beteiligten Staaten am Samstag grundsätzlich einigten, könnte bereits im März beginnen, allerdings ist die Finanzierung der Truppe noch nicht geklärt.

Die Boko Haram schwor den beteiligten Staaten Vergeltung. Anführer Abubakar Shekau sagte in einem Online-Video: "Ihr sendet 7000 eurer Soldaten. Warum schickt ihr nicht sieben Millionen? 7000 sind wenig und wir können sie einem nach dem anderen töten ... Eure Soldaten sind Ungläubige und Gottes Soldaten sind siegreich", sagte er.

(ap)
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