"Ihr habt es in eurem Unglauben übertrieben" Bin Laden droht Europa mit Vergeltung

Kairo (RPO). Al-Qaida-Führer Osama bin Laden hat Europa in einer neuen Botschaft mit Vergeltung gedroht. Grund für seine jüngsten Drohungen sind die in dänischen Zeitungen veröffentlichten Mohammed-Karikaturen. Ein Experte sagte, die Botschaft sei eine "klare Bedrohung gegen EU-Mitgliedstaaten und ein Hinweis auf einen möglicherweise bevorstehenden bedeutenden Angriff".

2007: Videobotschaft von Osama bin Laden
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Foto: AFP

Eine Web-Site islamischer Extremisten veröffentlichte am Mittwochabend eine Audio-Erklärung Bin Ladens zusammen mit einem Foto, das den Terrorführer mit einem Sturmgewehr zeigt, einer AK-47.

In Anspielung an den Abdruck der Karikaturen im Februar erklärte Bin Laden: "Ihr habt es in eurem Unglauben übertrieben, indem ihr diese beleidigenden Zeichnungen veröffentlicht habt. Das ist das größte und gefährlichste Unglück und das Urteil dafür wird entschlossener ausfallen."

Die Karikaturen seien Teil eines "neuen Kreuzzugs" gegen den Islam, in dem der Papst eine besondere Rolle spiele. "Die Antwort wird sein, was ihr seht und nicht, was ihr hört", fuhr der Al-Kaida-Führer fort.

Die fünfminütige Audio-Erklärung mit englischen Untertiteln ist die erste in diesem Jahr. Zuletzt hatte Bin Laden am 29. Dezember vergangenen Jahres die sunnitischen Iraker davor gewarnt, die Al Kaida im Irak zu bekämpfen und mit Anschlägen auf Israel gedroht.

Es gebe keine Hinweise darauf, wann die Erklärung aufgenommen worden sei, sagte Adam Raisman, der für das SITE-Institut in Washington Veröffentlichungen von Terrororganisationen untersucht. Die Web-Site mit der jetzt verbreiteten Erklärung war bereits früher als Sprachrohr der Al Kaida genutzt worden. Veröffentlicht wurde die Audio-Erklärung am Vorabend der Feiern in der islamischen Welt zum Geburtstag von Mohammed.

Mehrere dänische Zeitungen hatten am 13. Februar erneut eine umstrittene Karikatur Mohammeds mit einer Bombe im Turban abgedruckt. Sie reagierten damit auf die Aufdeckung von Mordplänen gegen den Zeichner. Die Veröffentlichung stieß wie schon vor zwei Jahren auf Proteste in der islamischen Welt.

(ap)
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