BKA-Ermittlungen Bin Laden bildet weiterhin Aktivisten aus

Hamburg (rpo). Der Chef des Terrornetzwerkes Al-Qaida, Osama Bin Laden, unterhält nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes (BKA) weiterhin seine Operationsbasis im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet. Zwar seien die ursprünglichen Formen zerschlagen, aber das Netzwerk existiere jetzt in eher regionalen Strukturen, die neue Anschläge planten. 70.000 Aktivisten seien bereits gedrillt worden.

Die Anschläge vom 11. September 2001
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Die Anschläge vom 11. September 2001

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Nach Angaben einer Zeugin lernten die Männer in den Lagern den Umgang mit Waffen, Sprengstoff, aber auch das Verhalten nach einer Festnahme. In den Lagern seien 7.000 Seiten starke Handbücher mit dem Titel "Enzyklopädie des Terrors" kursiert, in denen zahllose Tipps zum Bombenbau und andere Anleitungen stünden.

Nach Angaben der Al-Kaida-Expertin ist der Gründer der Organisation, Osama bin Laden aus Saudi-Arabien, seit den Angriffen der US-Armee nach den Terroranschlägen isoliert. Er halte sich vermutlich in der Grenzregion zu Pakistan auf und wende sich immer öfter mit TV-Botschaften an seine Anhänger, weil er sie auf anderen Wegen nicht mehr erreiche.

Nach Angaben der BKA-Beamtin war Khalid Scheich Mohammed eine herausgehobene Figur in der Al Kaida. Er habe schon 1996 die Idee zu Anschlägen mit Flugzeugen gehabt. Scheich Mohammed ist in den Händen der US-Behörden. Die USA hatten dem Gericht die Zusammenfassung einer Aussage von Scheich Mohammed übermittelt. Darin erklärte der Scheich, er habe Motassadeq im pakistanischen Karatschi getroffen, um dessen Weiterreise in ein Al-Kaida-Trainingscamp in Afghanistan zu organisieren. Motassadeq habe aber nichts über die Anschlagspläne gewusst.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem 30 Jahre alten Elektronikstudenten Motassadeq Beihilfe zum Mord in mehr als 3.000 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Er soll die Attentäter vom 11. September unterstützt haben. Motassadeq war bereits 2003 vom Oberlandesgericht Hamburg zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil aber auf und verwies es nach Hamburg zurück. Laut Anklage soll er den Terrorpiloten bei Geldgeschäften geholfen haben.

(afp)
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