Telefon-Streich Bernie Sanders fällt offenbar auf falsche Greta Thunberg rein

Moskau · US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders soll auf einen Telefonstreich russischer Witzbolde hereingefallen sein. Dies behaupten jedenfalls russische Komiker – und veröffentlichen als Beweis ein Youtube-Video.

 Bernie Sanders will für die US-Demokraten im November gegen Donald Trump antreten. (Archiv)

Bernie Sanders will für die US-Demokraten im November gegen Donald Trump antreten. (Archiv)

Foto: AP/David T. Foster III

Sie hätten sich gegenüber dem Senator von Vermont als Klimaaktivistin Greta Thunberg ausgegeben, teilten Wladimir Kusnetsow und Alexej Stoljarow der Nachrichtenagentur AP mit. Die Schelme posteten am Donnerstag auf der Internetplattform YouTube eine Aufnahme des Telefongesprächs.

Zu hören ist eine nicht näher genannte Frau, die vorgibt, Greta zu sein. Stoljarow mimt ihren Vater Svante. Sie bieten Unterstützung für die Kampagne eines Mannes an, der sich als Sanders zu erkennen gibt. Dieser begrüßt die Hilfe. Sanders schlägt vor, dass „Greta“ eine Stellungnahme über ihre Unterstützung seiner Kampagne abgibt. Und wenn sie mal wieder in den USA sei, könnten sie doch ein gemeinsames Event auf die Beine stellen, regt er an.

Daraufhin schlägt Greta vor, gemeinsam mit „Sängerin Billie Eilish und Rapper Kanye West“ einen Rapsong zu produzieren, in dem es um ihren Rückhalt für Sanders Präsidentschaftsambitionen gehen solle. Der Bewerber zeigt sich begeistert. An diesem Punkt versucht Sanders, das Telefonat zu beenden, doch sagt das Duo schnell, dass „Greta“ eine Reise nach Russland plane. Wie sie sich dort verhalten solle?

Sanders rät ihr zur Vorsicht. Sie solle aufpassen, dass sie dort nicht für PR-Zwecke ausgenutzt werde. „Russland und (Präsident) Wladimir Putin sind, soviel ich weiß, in Sachen Klimawandel bisher sehr schlecht gewesen. Sie haben viel Öl, Öl ist wichtig für ihre Wirtschaft, die verdienen viel Geld mit Öl“, erklärt Sanders.

Dann sagt „Greta“, dass er, Sanders, bei einem Russlandbesuch 1988 vom sowjetischen Geheimdienst KGB rekrutiert worden und seitdem ein „Maulwurf“ sei. „Nun ist es an der Zeit, dass Sie aufwachen und ihre Mission erfüllen, Präsident der Vereinigten Staaten werden, den Kommunismus in den Vereinigten Staaten aufbauen und für Russland arbeiten!“, ergänzt die vermeintliche Klimaaktivistin. Es hört sich an, als ob Sanders an dieser Stelle auflegt.

Das Telefonat spielte sich laut Kusnetsow und Stoljarow bereits Anfang Dezember ab. Doch hätten sie sich nach Sanders' jüngsten Vorwahlerfolgen in Iowa und New Hampshire zur Veröffentlichung der Aufnahme entschlossen, sagten die Komiker der AP. Das Wahlkampfteam des linken Präsidentschaftsbewerbers äußerte sich am Freitag nicht zum Telefonstreich.

(csi/dpa)
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