Müll-Skandal in Neapel Berlusconis Versprechen führen ins Leere

Rom (RPO). Einem Versprechen von Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi zum Trotz stapelt sich in den Straßen Neapels weiterhin der Müll. Rund 1700 Tonnen Unrat lagen auch am Sonntag vor allem im historischen Zentrum der italienischen Großstadt auf den Straßen, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Dezember 2009: Berlusconi aus dem Krankenhaus entlassen
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In 25 Fällen musste die Feuerwehr verhindern, dass angezündete Müllberge in Flammen aufgingen. Berlusconi hatte am Donnerstag versprochen, dass die Straßen Neapels "in drei Tagen" frei von Abfall seien.

In Terzigno in der Nähe von Neapel, wo neben einer bestehenden Abfalldeponie eine zweite eröffnet werden sollte, kam es zuletzt zu heftigen Protesten von Anwohnern gegen das Projekt. Aus Ärger über das Vorhaben blockierten sie auch die bereits bestehende Halde. Sie fürchteten Gesundheitsgefahren und Umweltschäden durch die neue Deponie, die am Rande des Vesuv-Nationalparks entstehen und mit einer Kapazität von drei Millionen Tonnen die größte Mülldeponie Europas werden sollte.

Berlusconi hatte am Freitag den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen einen Baustopp zugesagt. Die Bürgermeister sprachen sich nach Angaben des Ministerpräsidenten im Gegenzug für ein Ende der Proteste aus.

(AFP)
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