Sondersitzung zu Reformen Berlusconis Kabinett bleibt ergebnislos

Rom (RPO). Der Druck auf den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wächst. Eine Sondersitzung des italienischen Kabinetts über weitere Reformen ist am Montagabend Regierungskreisen zufolge ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Euro-Gipfel: ein Blick in die Gesichter
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Berlusconi wollte sich noch am späten Montagabend mit der Liga Nord, die die beabsichtigte Heraufsetzung des Rentenalters auf 67 von derzeit 65 Jahre ausdrücklich ablehnt, treffen, hieß es bei Vertretern der Regierung. Berlusconi ist auf die Unterstützung der Partei angewiesen, die ihm bislang zwar eine knappe aber stabile Mehrheit gesichert hat.

Italien ist mit einer Verschuldung von 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes eine Schwachstelle in der Euro-Zone. Es gibt Befürchtungen, dass das Land den gesamten Währungsraum in Gefahr bringen könnte, wenn es ihm nicht gelingt, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen.

Gegen Rufe von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy nach weiteren Reformen setzte sich Berlusconi am Montag jedoch zur Wehr. Kein Land der Euro-Zone könne einem anderen Land Lektionen erteilen, ließ er mitteilen. Merkel und Sarkozy hatten Berlusconi am Sonntag unter Druck gesetzt. In italienischen Medien wurde das als Erniedrigung für den 75-Jährigen gewertet. Berlusconi kündigte an, bei dem kommenden EU-Gipfel am Mittwoch, konkrete Vorschläge zur Schuldenreduzierung vorzulegen.

(RTR/felt)
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