Proteste erstickt Belarus ist das Nordkorea Europas

Meinung | Berlin · Der Frühling sollte in Belarus einen neuen Aufbruch bringen. Mit Massenprotesten wollte die Opposition an die Freiheitsrevolte des vergangenen Sommers anknüpfen. Doch die Zuversicht ist vielen abhanden gekommen.

 Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko (Archiv).

Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko (Archiv).

Foto: dpa/Pavel Orlovsky

Richtig müsste es allerdings heißen: die Opposition im Exil. Und genau damit beginnen die Probleme der Gegner von Alexander Lukaschenko. Es ist dem Langzeitherrscher gelungen, ausnahmslos alle führenden Figuren des Widerstands entweder aus dem Land zu vertreiben oder sie einzukerkern. Die Folgen ließen sich am Wochenende beobachten. Omon-Sonderpolizisten erstickten ohne große Mühe alle Versuche zum friedlichen Protest im Keim. Den Menschen, die trotz der Gewaltexzesse des Herbstes geblieben sind, ist die Siegeszuversicht abhandengekommen. Die Empörung über die Unrechtsherrschaft reicht nicht mehr aus, um die eigene Angst zu überwinden. So haben die Unterdrücker leichtes Spiel.