Zu Gesprächen in Berlin Deutscher Botschafter in Belarus kehrt nach Berlin zurück

Berlin · Der deutsche Botschafter in Belarus hat Minsk verlassen und ist auf dem Weg nach Berlin. Polen und Litauen haben ihre Botschafter schon aus dem Land zurückgezogen.

 Die Proteste in Belarus gegen Amtsinhaber Lukaschenko gehen weiter. Erst am Sonntag demonstrierten 10.000 Menschen in dem Land, die Polizei ging teilweise hart gegen die Demonstranten vor.

Die Proteste in Belarus gegen Amtsinhaber Lukaschenko gehen weiter. Erst am Sonntag demonstrierten 10.000 Menschen in dem Land, die Polizei ging teilweise hart gegen die Demonstranten vor.

Foto: dpa/Uncredited

Der deutsche Botschafter in Belarus, Manfred Huterer, hat das Land vorübergehend verlassen. Er sei am Dienstag ausgereist, „um Gespräche in Berlin zu führen“, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt. Nach dpa-Informationen will die Bundesregierung sich damit solidarisch mit Polen und Litauen zeigen, die ihre Botschafter bereits zuvor aus der belarussischen Hauptstadt Minsk abgezogen hatten.

Zuvor hatte die Führung in Minsk verlangt, dass die beide Länder ihr diplomatisches Personal in Belarus stark reduzieren. „Unser Ziel ist es, den diplomatischen Kontakt maximal aufrechtzuerhalten“, sagte Litauens Außenminister Linas Linkevicius. Diese Botschaft habe man auch der belarussischen Seite vermittelt, mit der man übereingekommen sei, dass eine zeitweise Abwesenheit der Botschafter helfen könne, die Spannungen zu reduzieren. Sollte Belarus weiterhin auf der Reduzierung des Botschaftspersonals bestehen, werde man mit einem ähnlichen Schritt reagieren, heißt es in dem Statement des Außenministeriums.

In Belarus gehen die Menschen seit der umstrittenen Präsidentenwahl Anfang August regelmäßig gegen Präsident Alexander Lukaschenko auf die Straße. Der 66-Jährige hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Die EU erkennt das Wahlergebnis aber nicht an. Die Opposition sieht Swetlana Tichanowskaja als wahre Siegerin.

Die EU-Mitglieder Polen und Litauen sind Nachbarländer von Belarus und haben zuletzt viele Oppositionelle von dort aufgenommen. So floh die Oppositionsführerin Tichowskaja nach Litauen. Lukaschenko hat Polen und Litauen mehrfach beschuldigt, die Proteste anzufachen.

(sed/dpa)
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