Obama und Castro in Panama Warten auf eine historische Geste

Panama · US-Präsident Barack Obama hat vor Beginn des Amerika-Gipfels in Panama mit dem kubanischen Staatschef Raúl Castro telefoniert - zum zweiten Mal seit Dezember. Beide Präsidenten sind mittlerweile in Panama eingetroffen. Kommt es erneut zu einem Handschlag?

 US-Präsident Barack Obama kurz nach seiner Ankunft in Panama.

US-Präsident Barack Obama kurz nach seiner Ankunft in Panama.

Foto: ap

Es wird erwartet, dass es beim Amerika-Gipfel dort zu einer persönlichen Begegnung kommt. Ein förmliches Gespräch ist bisher aber nicht geplant. Möglich scheint jedoch ein Handschlag wie schon bei der Beerdigung des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela im Dezember 2013 in Johannesburg. Das Treffen wird voraussichtlich am frühen Samstagmorgen (02.00 Uhr MESZ) beginnen.

 Am Donnerstagabend hatten sich bereits US-Außenminister John Kerry (rechts) und sein kubanischer Kollege Bruno Rodriguez getroffen.

Am Donnerstagabend hatten sich bereits US-Außenminister John Kerry (rechts) und sein kubanischer Kollege Bruno Rodriguez getroffen.

Foto: afp, dec

Kontaktaufnahme nach 50 Jahren Funkstille

Das Telefonat war erst das zweite Gespräch von Präsidenten beider Länder in mehr als 50 Jahren. Obama und Castro hatten im Dezember miteinander telefoniert, unmittelbar bevor sie die Normalisierung der Beziehungen beider Länder ankündigten. Die USA haben die Wirtschaftsbeziehungen zu Kuba vor mehr als einem halben Jahrhundert weitgehend gekappt und die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Jetzt sollen wieder Botschaften eröffnet und Reisebeschränkungen aufgehoben werden.

Auf Jamaika kündigte Obama eine baldige Entscheidung darüber an, ob Kuba von der Liste der Terror-Unterstützerstaaten gestrichen wird. Das Außenministerium habe seine Prüfung abgeschlossen, sagte der Präsident und ließ anklingen, dass er die Streichung Kubas von der Liste befürwortet.

Diplomatische Annäherungen der USA an Kuba

Dass Kuba auf der Terrorliste steht, gilt als Hindernis bei den amerikanisch-kubanischen Verhandlungen über eine diplomatische Annäherung, während es in anderen Punkten Fortschritte gibt. Neben Kuba stehen nur noch der Iran, Syrien und der Sudan auf der US-Terrorliste. Diesen Staaten wird unter anderem der Zugang zu Krediten und Finanzmärkten beschränkt.

Am Donnerstagabend trafen sich die Außenminister beider Staaten zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren. US-Außenminister John Kerry und sein kubanischer Kollege Bruno Rodriguez hätten in Panama-Stadt ein ausführliches Gespräch geführt, teilte das State Department in Washington mit. Beide Minister hätten darin übereingestimmt, dass Fortschritte gemacht worden seien und dass sie weiter an der Lösung offener Fragen arbeiten würden.

(ap/dpa)
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