Früherer US-Präsident Obama erscheint zum Geschworenendienst - und wird abgelehnt

Chicago · Ex-US-Präsident Barack Obama ist zum Dienst als Geschworener bei Gericht einberufen worden. Ausgewählt wurde er zwar nicht, sein kurzer Auftritt sorgte jedoch für einigen Wirbel.

Als einziger Vorgeladener erschien Obama mit einem Fahrzeugkonvoi zur Erfüllung seiner staatsbürgerlichen Pflicht. Er wurde von Leibwächtern ins Gerichtsgebäude begleitet, wo schon etliche Journalisten, Gerichtsangestellte und andere potenzielle Juroren auf ihn warteten. "Vielen Dank an alle, die ihre Pflicht als Geschworene erfüllen - oder immerhin dazu bereit sind", witzelte Obama nach seiner Aussortierung.

"Er ist großartig", sagte ein Gerichtsangestellter. Die ebenfalls zum Geschworenendienst einberufene Kelly Bulik berichtete, sie habe sich "wie ein Stück schmelzende Butter gefühlt", als Obama ihr die Hand geschüttelt habe. Einige Fans hatten sogar Bücher des Ex-Präsidenten mitgebracht, um sie sich von Obama signieren zu lassen.

Für US-Prozesse werden die zwölf Geschworenen jeweils aus einem großen Kreis von vorgeladenen Kandidaten ausgewählt, die nach dem Zufallsprinzip aus Wählerlisten oder Führerscheinregistern rekrutiert werden. Wäre Obama ausgewählt worden, hätte er wie alle anderen Geschworenen eine Aufwandsentschädigung von 17,20 Dollar pro Tag (rund 14,80 Euro) bekommen.

Obama ist nicht der erste Ex-Präsident, der zum Geschworenendienst vorgeladen wurde. George W. Bush erhielt 2015 ebenfalls eine Vorladung von einem Gericht im texanischen Dallas. Auch er wurde aber aussortiert. US-Gerichte lehnen prominente Geschworene meistens ab, um Befangenheit vorzubeugen und zu verhindern, dass Prozesse von der Aufmerksamkeit überschattet werden.

(das/AFP)
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