Telefongespräch Obama droht Putin vor Friedensgipfel in Minsk

Washington · Vor dem geplanten Gipfeltreffen zur Ukraine-Krise in der weißrussischen Hauptstadt Minsk hat US-Präsident Barack Obama am Dienstag mit Russlands Staatschef Wladimir Putin telefoniert. Dabei mahnte er den Kremlchef zu deeskalierenden Schritten. Andernfalls würden Moskaus "Kosten" für die Aggression steigen.

Barack Obama droht Wladimir Putin am Telefon
Foto: dpa

In dem Gespräch sei es um die eskalierende Gewalt in der Ostukraine und um "Russlands anhaltende Unterstützung für die Separatisten" gegangen, hieß es aus dem Weißen Haus in Washington. Zudem habe Obama erneut darauf gepocht, "die Souveränität und die territoriale Integrität" der Ukraine zu achten.

Sollte Russland hingegen seine "aggressiven Taten" in der Ukraine fortsetzen, würden Moskaus "Kosten" dafür steigen, sagte Obama. Konkret warf der US-Präsident Putin vor, Truppen, Waffen und finanzielle Mittel in die Ukraine zu senden, um die Separatisten zu unterstützen.

Inmitten anhaltender schwerer Gefechte in der Ostukraine ist für Mittwoch ein Gipfeltreffen zur Befriedung des Konflikts in Minsk geplant. Ob die Verhandlungen zwischen dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko, seinem russischen Kollegen Wladimir Putin, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem französischen Präsidenten François Hollande wie vorgesehen stattfinden können, war bis zuletzt jedoch unklar.

Die Gewalt in der Ostukraine hatte in jüngster Zeit wieder zugenommen. Ende vergangener Woche starteten Merkel und Hollande mit Reisen nach Kiew und Moskau ihre neue diplomatische Initiative. Kiew und der Westen werfen Moskau vor, die prorussischen Separatisten in der Ostukraine militärisch zu unterstützen, was der Kreml zurückweist. Die USA erwägen Waffenlieferungen an Kiew, was Deutschland und andere EU-Staaten bislang ablehnen.

(AFP, dpa)
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