Barack Obama antwortet Hangover-Star Zach Galifianakis Der Präsident regelt selbst die Panne mit Nord-Ikea
Washington · US-Präsident Barack Obama ist längst ein Präsident der Medien- und Popkultur. Um für seine Gesundheitsreform zu werben, nahm er nun sogar ein Treffen mit Hangover-Star Zach Galifianakis in Kauf. Der bombardierteihn in der Talkshow "Between Two Ferns" mit bescheuerten Fragen.
Obama weiß inzwischen, wie das geht. Auf irrsinnige Fragen antwortet man entweder am besten in tödlicher Ernsthaftigkeit. Oder mit einem Gegenangriff. So geschehen auch beim Besuch der Internet-Talkshow "Between Two Ferns". Dort stellte er sich den Fragen des vor allem durch die Hangover-Filme bekannten Komikers Zach Galifianakis.
Der zeigt sich auch abseits der Leinwand gerne als Hochmeister des Absurden. Wie es sich anfühle, "der letzte schwarze Präsident zu sein", wollte der "Hangover"-Star wissen. Und ob Obama nicht noch ein drittes Mal kandidieren wolle - was laut US-Verfassung aber verboten ist.
Obama konterte: "Wenn ich zum dritten Mal antreten würde, wäre das wie ein dritter "Hangover"-Film. Das würde nicht gut ausgehen, oder?" Damit spielt er auf die zum Teil schlechte Kritik an, die der Film mit Galifianakis in einer der Hauptrollen erntete. Der Schauspieler schaut daraufhin herrlich beleidigt.
Schon zum Einstieg machte der Moderator Obama mit einer aufrichtig blödsinnigen Frage zu schaffen: "2013 haben Sie einen Truthahn begnadigt. Was haben Sie für 2014 geplant?", sagt Galifianakis mit todernstem Ausdruck im Gesicht und aufgesetzer Moderatorenhaltung.
Obama entschied sich für die Antwort in größtmöglicher Ernsthaftigkeit: "Wahrscheinlich werden wir wieder einen Truthahn begnadigen. Wir machen das immer an Thanksgiving", entgegnete der US-Präsident. Nächste Frage: "Wie geht das eigentlich? Haben Sie jetzt unseren Botschafter Dennis Rodman nach Nordkorea entsandt? Und irgendwo habe ich auch gelesen, dass Hulk Hogan nach Syrien gehen soll. Oder wäre das eher ein Job für Tonya Harding (die Eiskunstläuferin ließ 1994 mit einer Eisenstange einen Anschlag auf ihre größte Konkurrentin Nancy Kerrigan verüben, Anm. d. Red.)?"
Obama antwortet sehr cool: "Er ist nicht unser Botschafter." Und mindestens ebenso cool fragt ihn der Komiker daraufhin: "Wie sollten wir mit Nord-Ikea umgehen?" Eine Sekunde später stutzt er, schaut auf seine Kärtchen und schüttelt irritiert den Kopf. "Machen wir einfach weiter", entgegnet Obama und nickt gnädig mit dem Kopf.
Das absurde Spiel machte Obama wohl auch mit, weil er noch etwas vorhatte: Immerhin bot ihm die Show, in der Galifianakis bereits Stars wie Justin Bieber oder Ben Stiller an den Rand der Verzweiflung brachte, die Gelegenheit, bei einer wichtigen Zielgruppe Werbung für seine Gesundheitsreform machte. Obama wandte sich dabei speziell an Jugendliche, die häufig meinten, eine Krankenversicherung nicht nötig zu haben.
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Das Kalkül ist offensichtlich aufgegangen: Das Weiße Haus feierte Obamas Auftritt im Anschluss an die Show prompt als großen Erfolg für die neue und nicht sonderlich populäre Gesundheitsreform. Weil am Ende des Clips ein Link zur offiziellen Website der Versicherung eingeblendet wurde, schnellten dort die Abrufzahlen in die Höhe. Sprecherin Tara McGuinness feierte mit einem Kommentar bei Twitter.
