Anschlag auf Feiertagseinkauf Mindestens 30 Tote bei Sprengstoffanschlag auf Markt im Irak

Bagdad · Zum dritten Mal in diesem Jahr hat es im Bagdader Vorort Sadr City einen Bombenanschlag auf einen Markt gegeben. Dort waren besonders viele Menschen einkaufen - für den höchsten islamischen Feiertag am Dienstag.

 Iraker zünden Kerzen am Ort der Explosion auf einem beliebten Markt in Sadr City an, einem Viertel der irakischen Hauptstadt Bagdad.

Iraker zünden Kerzen am Ort der Explosion auf einem beliebten Markt in Sadr City an, einem Viertel der irakischen Hauptstadt Bagdad.

Foto: AFP/AHMAD AL-RUBAYE

Bei einem Bombenanschlag auf einen Marktplatz in einem Vorort der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Montag mindestens 30 Menschen getötet worden. Dutzende weitere wurden verletzt, wie aus medizinischen Kreisen verlautete. Der Sprengsatz sei auf dem Wahailat-Markt in Sadr City explodiert, teilte das irakische Militär mit. Wegen des islamischen Opferfestes - dem höchsten islamischen Feiertag - am (morgigen) Dienstag waren besonders viele Menschen zum Einkaufen auf dem Markt.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag mit einer Nachricht im Kurzmitteilungsdienst Telegram für sich. Demzufolge hat ein Kämpfer des IS in der Menschenmenge einen Sprengstoffgürtel gezündet.

Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi ließ den Kommandeur des für das Gebiet des Marktes zuständigen Polizeiregiments in Gewahrsam nehmen und ordnete eine Untersuchung an, wie die Streitkräfte mitteilten.

Es ist der dritte Sprengstoffanschlag auf einen Markt in Sadr City in diesem Jahr. Im Juni wurden 15 Menschen verletzt, als eine unter einem Kiosk versteckte Bombe explodierte. Im April wurden bei der Explosion eines Sprengsatzes auf einem Markt mindestens vier Menschen getötet.

In den vergangenen Jahren war die Gewalt in Bagdad zurückgegangen. Der Irak hatte den IS Ende 2017 nach erbitterten Kämpfen für besiegt erklärt. Einzelne Gruppierungen operieren jedoch weiterhin in Wüsten- und Bergregionen. Ihr Ziel sind in der Regel irakische Sicherheitskräfte oder staatliche Infrastruktur.

(peng/dpa/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort