Todesopfer - Zahl noch unklar Autobombe zerstört russisches Militärkrankenhaus

Rostow am Don (rpo). Bei der Explosion einer Autobombe ist ein Militärkrankenhaus in der südrussischen Stadt Mosdok komplett zerstört worden. Mindestens 21 Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Wie viele Menschen sich in dem Gebäude aufhielten, ist noch nicht bekannt.

Bei der Explosion einer Autobombe vor einem russischen Militärkrankenhaus in der Kaukasus-Region sind mindestens 21 Menschen getötet und 69 verletzt worden. Das vierstöckige Gebäude am wichtigsten Truppenstützpunkt für Einsätze in Tschetschenien wurde völlig zerstört, wie der regionale Minister für Katastrophenschutz, Boris Dsgojew, mitteilte. Der Anschlag ereignete sich am Freitag in Mosdok in der Region Nord-Ossetien, die an die abtrünnige Provinz Tschetschenien angrenzt.

Laut Interfax durchbrach ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug das Eingangstor zu dem Krankenhausgelände und explodierte. In dem Wagen habe nur ein Fahrer gesessen. Ein Bekennersignal gab es vorerst nicht. Die Detonation löste einen Großbrand aus, der die Rettungsarbeiten behinderte. Dsgojew zufolge konnte das Feuer nach zwei Stunden gelöscht worden. Danach seien die ersten zehn Leichen aus den Trümmern geborgen worden. Zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich etwa 115 Menschen in der Klinik aufgehalten. Das Gebäude sei wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen, sagte Dsgojew. Nach Berichten von Augenzeugen gingen noch in vier Kilometer Entfernung Fensterscheiben zu Bruch.

Der russische Präsident Wladimir Putin sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Er rief die Behörden von Nord-Ossetien dazu auf, umgehend alle notwendige Hilfe aus anderen Landesteilen anzufordern. Zugleich ordnete Putin eine gerichtliche Untersuchung des Anschlags an.

Tschetschenische Rebellen haben bei Selbstmordanschlägen in den letzten Monaten hunderte russischer Soldaten und Zivilisten getötet. Am 5. Juli sprengten sich zwei Tschetscheninnen bei einem Rockfestival in Moskau in die Luft und töteten etwa 15 Menschen. Mitte Mai wurden 60 Menschen in dem tschetschenischen Ort Snamenskoje getötet, als ein Attentäter einen Lastwagen voller Sprengstoff neben russischen Verwaltungsgebäuden zur Explosion brachte.

Bei einem ähnlichen Anschlag Ende Dezember 2002 waren in der Hauptstadt Grosny mehr als 80 Menschen getötet worden. Die Rebellen wollen mit den Anschlägen den von Moskau verordneten Prozess einer politischen Stabilisierung in Tschetschenien stoppen. Der Kreml hat für 5. Oktober Präsidentenwahlen in der Teilrepublik angesetzt, bei denen der Moskau-treue Verwaltungschef Achmat Kadyrow als Favorit gilt.

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