Geiselvideo Auswärtiges Amt schweigt nach Auswertung

Berlin (rpo). Experten des Auswärtigen Amts haben die neue Videobotschaft der Entführer der beiden deutschen Irak-Geiseln ausgewertet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen aber nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte erneut, man setze "alles daran, das Leben der Geiseln zu sichern und sie schnellstmöglich in Freiheit zu bringen".

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, Details der Untersuchung des neuen Videobandes würden nicht bekannt gegeben, um das Leben der Geiseln nicht zu gefährden. Der Krisenstab sei aber in den vergangenen Wochen täglich zusammengekommen. Über die Ergebnisse werde Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) laufend unterrichtet.

In der inzwischen vierten Videobotschaft der Kidnapper werden die beiden Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke mit dem Tod bedroht, sollten die USA nicht ihre Gefangenen im Irak frei lassen. Das erst am Sonntag im Internet aufgefundene, 25 Sekunden lange Video wurde laut Datumseinblendung bereits am 28. März aufgezeichnet. Der entführte Nitzschke sagt darauf: "Wir sind am Ende unserer Nerven."

Für den Abend hatte der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, zum Friedensgebet für die Geiseln aufgerufen. Im Anschluss soll die 21. Mahnwache stattfinden. Mit Kerzen und dem "grünen Band der Hoffnung" wollen hunderte Leipziger vor allem den Angehörigen und Freunden der Ingenieure Mut zusprechen.

Die beiden Männer waren am 24. Januar in der nordirakischen Stadt Beidschi von Unbekannten entführt worden. Seit Wochen gab es kein Lebenszeichen mehr von ihnen. Eine dritte Botschaft war am 13. Februar von dem arabische Nachrichtensender Al-Arabija ausgestrahlt worden.

(ap)
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