China-Deal der Salomonen Australien und Neuseeland zeigen sich besorgt

Canberra · Nachdem ein Dokument durgesickert ist, in dem von einer möglichen Stationierung chinesischer Truppen auf den Salomonen die Rede ist, steigt die Sorge in den großen ozeanischen Ländern. Es wird noch weitere Gespräche geben.

 Die Neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sehe keine Notwendigkeit in der Stationierung der chinesischen Truppen auf den Salomonen.

Die Neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sehe keine Notwendigkeit in der Stationierung der chinesischen Truppen auf den Salomonen.

Foto: dpa/Mark Mitchell

Die Regierungschefs von Australien und Neuseeland haben sich am Montag besorgt über die Möglichkeit einer chinesischen Militärpräsenz auf den pazifischen Salomonen geäußert. In der vergangenen Woche war ein Dokument durchgesickert, aus dem hervorgeht, dass Peking seine Militärpräsenz in dem Inselstaat ausbauen könnte. Beispielsweise könnten Schiffe dort anlegen. Der australische Premierminister Scott Morrison sagte, er habe am Wochenende mit seiner neuseeländischen Kollegin Jacinda Ardern über die Entwicklung gesprochen.

Weitere Gespräche darüber seien noch am Montag mit den Regierungschefs von Papua-Neuguinea und Fidschi geplant. Die Berichte über den möglichen Deal kämen für sein Land nicht überraschend und zeigten den andauernden Druck in der Region auf die nationale Sicherheit, dem Australien ausgesetzt sei, sagte Morrison.

Ardern bezeichnete die Möglichkeit einer Stationierung chinesischer Truppen auf den Salomonen als „schwer besorgniserregend“. „Wir betrachten solche Vorgänge als die potenzielle Militarisierung der Region“, sagte sie dem Sender Radio NZ. Mit Blick auf die pazifische Sicherheit erkenne Neuseeland keine Notwendigkeit für einen solchen Schritt. Ardern rief die Führung der Salomonen auf, „nicht über unsere eigene pazifische Familie hinauszublicken“, wenn es um die Sicherheitsbeziehungen des Landes gehe.

Die Salomonen hatten am Donnerstag die Unterzeichnung eines Abkommens über Sicherheitskooperation mit China bekanntgegeben. Online durchgesickerte Einzelheiten eines Entwurfs für eine noch umfassendere Vereinbarung lassen aber vermuten, dass China seine Militärpräsenz auf den Inseln ausbauen könnte. Nach dem Entwurf der Vereinbarung könnte China Polizisten, Militärpersonal und andere bewaffnete Kräfte auf die Salomonen entsenden, „um die Wahrung der sozialen Ordnung zu unterstützen“, sowie aus einer Reihe von anderen Gründen.

(leom/dpa)
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