Mehrfachraketenwerfer und Seezielflugkörper Australien kauft moderne Waffensysteme in USA und Norwegen
Canberra · Die Regierung in Canberra bestellt in den USA Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, wie sie von der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland eingesetzt werden. Oslo soll moderne Seezielflugkörper liefern.
Australien hat umfassende Investitionen in die Landesverteidigung angekündigt. Wie die Regierung am Donnerstag, 5 Januar, bekannt gab, sollen mehr als eine Milliarde australische Dollar (etwa 640 Millionen Euro) in moderne Raketensysteme investiert werden, darunter Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars aus den USA, die von der Ukraine erfolgreich im Abwehrkampf gegen Russland eingesetzt wurden.
Das mobile, auf Lastwagen montierte Himars-System hat sich für die ukrainischen Streitkräfte als entscheidend dafür erwiesen, strategisch wichtige Ziele zu treffen. Jüngst wurde es auch für einen Angriff auf ein einzelnes Gebäude eingesetzt, bei dem mindestens 89 russische Soldaten getötet wurden.
Die australische Regierung erklärte, der Himars-Kauf beinhalte Abschussgeräte, Raketen und Trainingsgeschosse. Das System werde bis 2026 in den Gebrauch genommen. Es habe gegenwärtig eine Reichweite von 300 Kilometern. Es werde erwartet, dass diese mit dem technologischen Fortschritt zunehme. Daneben habe es einen Vertragsabschluss mit Norwegen über den Kauf von Seezielflugkörpern für Zerstörer und Fregatten der Marine gegeben.
Unter Berufung auf Sicherheitserwägungen brach die Regierung unter Premier Anthony Albanese die Kosten nicht auf die zwei Systeme herunter. In früheren Berichten war davon die Rede gewesen, Australien plane den Kauf von 20 Himars-Systemen von Lockheed Martin.
Der australische Verteidigungsminister Richard Marles sagte, es sei wichtig, dass das Militär über die entsprechenden Fertigkeiten verfüge, um eine Abschreckungswirkung mit Blick auf mögliche Bedrohungen der nationalen Sicherheit zu erzielen. „Die Regierung Albanese verfolgt einen proaktiven Ansatz, um Australiens Sicherheit zu bewahren“, erklärte Marles. Die Waffen aus Norwegen und den USA versetzten das Militär in die Lage, Konflikte abzuschrecken „und unsere Interessen zu schützen“, sagte er.
Australien und die USA beobachten mit zunehmender Sorge den wachsenden Machtanspruch Chinas im Pazifikraum. Diese Bedenken wurden genährt, als China im vergangenen Jahr einen Sicherheitspakt mit den Salomonen unterzeichnete, was die USA dazu veranlasste, Pläne für die Eröffnung einer Botschaft in der Hauptstadt Honiara voranzutreiben.