Dokument aus dem Jahr 1991 Auflösungsurkunde der Sowjetunion verschwunden

Moskau · Existiert die einst mächtige Sowjetunion doch noch? Zumindest ist das Papier, welches das Gegenteil beweist, verschwunden. Das sagt zumindest der frühere weißrussische Parlamentspräsident Stanislaw Schuschkewitsch.

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Wie die Nachrichtenagentur AP unter anderem für den US-Sender ABC berichtet, ist die Urkunde aus dem Jahr 1991, die das Ende der Sowjetunion beinhaltet, aus den Archiven verschwunden. Er habe das Verschwinden bemerkt, als er für seine Memoiren recherchiert habe, heißt es in dem Text weiter. Schuschkewitsch glaube, dass das Dokument gestohlen worden sei — möglicherweise von einem früheren weißrussischen Beamten, der es versuchen könnte zu verkaufen.

"Das Verschwinden eines Dokuments von solcher Wichtigkeit ist schwer zu glauben", so der frühere Politiker. "Aber das ist eine Tatsache." Weißrussische Regierungsvertreter und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten bestätigten demnach, dass sie nur im Besitz von Kopien seien. "Wir wissen nicht, wo das Original ist", hieß es etwa von einem Beamten.

Am 8. Dezember 1991 hatte Schuschkewitsch den russischen Präsidenten Boris Jelzin und seinen ukrainischen Kollegen Leonid Krawtschuk zu Geheimgesprächen eingeladen. Die drei unterschrieben damals jenes Dokument, in dem erklärt wird, "das die UDSSR als Objekt des internationalen Rechts und geopolitischer Realität aufhört zu existieren".

(das)
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