Atomkonflikt Trump und EU verhängen neue Sanktionen gegen Nordkorea

New York · US-Präsident Donald Trump hat ein neues Paket harter Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Auch die EU droht mit Strafen und will unter anderem Investitionen und Ölexporte verbieten.

US-Präsident Donald Trump in New York.

US-Präsident Donald Trump in New York.

Foto: rtr, KL rss

Trump hat dem kommunistischen Land mit seinen neuen Sanktionen weitere Daumenschrauben angelegt. Die Sanktionen zielten auf Einzelpersonen, Unternehmen und Banken, die den Handel mit Nordkorea finanzierten und förderten, sagte der US-Präsident am Donnerstag. Dabei ginge es um die Branchen Textil, Fischerei, Handwerk und Informationstechnologie.

Durch die Strafmaßnahmen soll jeglicher Handel mit Nordkorea unterbunden werden. Jede Bank der Welt, die Geschäfte mit Nordkorea abwickelt, kann künftig nicht mehr straffrei Geschäftsbeziehungen in oder mit den USA unterhalten. "Jede Bank steht vor einer klaren Entscheidung", sagte Trump. "Geschäfte mit den USA oder Geschäfte mit Nordkorea."

Auch die EU hat sich auf weitere Sanktionen gegen Nordkorea verständigt. Wie Diplomaten am Donnerstag mitteilten, einigten sich die zuständigen Botschafter der Mitgliedstaaten auf eine Reihe weiterer Strafmaßnahmen. Dazu gehören ein vollständiges Verbot von Investitionen und Ölexporten sowie die Belegung weiterer nordkoreanischer Vertreter mit Einreise- und Vermögenssperren.

Trump hatte am Dienstag in seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung mit einem massiven Militärangriff gegen Nordkorea gedroht. Die USA würden das Land "völlig zerstören", sollte Pjöngjang nicht einlenken, warnte er. Der US-Präsident fügte allerdings hinzu, dass ein Militärangriff "hoffentlich nicht notwendig sein wird", und rief die Weltgemeinschaft zur Geschlossenheit gegenüber Nordkorea auf.

Der UN-Sicherheitsrat hatte als Reaktion auf einen erneuten nordkoreanischen Atomwaffentest erst am 11. September ein neues Sanktionspaket gegen das ostasiatische Land beschlossen. So sollen alle ausländischen Guthaben des Machthabers Kim Jong Un eingefroren und Geldtransfers nordkoreanischer Bürger in ihr Heimatland unterbunden werden.

Der Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm steht im Zentrum des derzeitigen einwöchigen Treffens von Staatenlenkern aus aller Welt in New York. Trump wollte am Donnerstag in New York mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In und dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe über Nordkorea sprechen. Auch wollte sich der UN-Sicherheitsrat am selben Tag auf Außenministerebene mit dem Konflikt befassen.

(veke)
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