Interview im venezolanischen Fernsehen Assange: Sex-Vorwürfe sind skandalös

London · Der Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich in einem Fernsehinterview erneut gegen die von zwei Schwedinnen erhobenen Sex-Vorwürfe verwahrt.

August 2012: Julian Assange hält Balkonrede in London
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In einem Gespräch in der ecuadorianischen Botschaft in London sagte Assange, der Sex mit den Frauen während seines Schweden-Aufenthalts vor zwei Jahren sei einvernehmlich gewesen. Eine der Frauen hatte dem Australier später Vergewaltigung, die andere sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die schwedischen Behörden haben Assanges Auslieferung beantragt, um ihn deshalb zu befragen.

In dem am Donnerstag (Ortszeit) vom venezolanischen Sender Telesur ausgestrahlten Interview lehnte Assange es ab, auf Einzelheiten der Vorwürfe einzugehen. "Es ist wie mit einem Schwein zu kämpfen", sagte der 41-Jährige. Man wisse, dass man anschließend mit Schlamm beschmutzt sei, es profitiere nur derjenige, der mit Schmutz werfe.
"Wenn man reagiert, gerät man in eine Situation, die damit endet, dass man den gegen die eigene Person erhobenen skandalösen Vorwürfen Legitimität verleiht."

Assange und seine Unterstützer vertreten die Auffassung, die schwedischen Vorwürfe seien Teil einer von Washington konstruierten Verschwörung, um ihn in den USA wegen der Wikileaks-Veröffentlichungen vor Gericht zu stellen.

"Ich bin als eine von den USA und ihren Verbündeten politisch verfolgte Person eingestuft. Das ist Fakt", sagte der 41-Jährige. Aus diesem Grund habe ihm die ecuadorianische Regierung Asyl gewährt. Assange hatte sich vor zwei Monaten in die Botschaft des südamerikanischen Landes geflüchtet. Großbritannien hält an seinen Plänen fest, den Australier an Stockholm auszuliefern.

(APD)
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