Syrien - Aktivisten sprechen von 15 Toten Assads Truppen schießen wieder auf Demonstranten

Beirut (RPO). Ein von der Arabischen Liga für Syrien vermittelter Friedensplan ist am Freitag gescheitert: Mindestens 15 Menschen wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten erschossen, als Sicherheitskräfte in der Stadt Homs und Vorstädten von Damaskus auf tausende Demonstranten schossen. "Diesem Regime ist es nicht ernst damit, seine blutige Niederschlagung (der Protestbewegung) zu beenden", sagte ein Menschenrechtsanwalt, Mustafa Osso.

Regimegegner hatten erneut zu Massendemonstrationen gegen Präsident Baschar Assad aufgerufen. Sie wollten damit testen, inwieweit sich das Regime an seine Zusage an die Arabische Liga hält, die Gewalt zu beenden. Bei Protesten gegen Assad sind seit März Schätzungen zufolge an die 3.000 Menschen getötet worden.

Das Observatorium für Menschenrechte und die örtlichen Koordinationskomitees teilten mit, in Homs und Vorstädten der Hauptstadt seien 15 Menschen getöet worden. Regierungstruppen töteten am Donnerstag nach Angaben der Aktivisten mindestens 18 Menschen in der Stadt. Der Plan der Arabischen Liga, mit dem sich Assad am Mittwoch einverstanden erklärte, sieht ein Ende der Gewalt gegen Demonstranten vor.

Vereinbarung "ein Witz"

Ein Aktivist aus Homs berichtete, die Kundgebungen seien groß. "Sie rufen zum Sturz des Regimes auf und wollen zeigen, dass die Vereinbarung mit der Arabischen Liga ein Witz ist", sagte der Mann, der seinen Namen nicht genannt wissen wollte.

Osso sagte, Assads Regime nehme seine eigenen Zusagen nicht ernst, die Gewalt gegen Demonstranten zu beenden. "Das war heute ein echter Test für die Absichten des Regimes und die Antwort ist jedem ersichtlich, der sie sehen will."

Die syrische Regierung hatte am Mittwoch in Kairo gegenüber der Arabischen Liga erklärt, sie werde die Panzer aus den Städten zurückziehen, die Gewalt gegen Demonstranten beenden und alle politischen Gefangenen freilassen. Ferner hatte die syrische Regierung angekündigt, ausländische Journalisten und Beobachter der Arabischen Liga ins Land zu lassen. "Die Regierung spielt auf Zeit und hat keine Absicht, sich an das Abkommen zu halten"", sagte Osso.

(apd/felt)
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